Das Verkaufspersonal der SBB kämpft um sein Berufsbild
«Wollen gute Verkäufer sein!»
Das Verkaufspersonal der SBB möchte den Kundinnen und Kunden einen optimalen Service bieten. Dazu braucht es eine gute Ausbildung und die Anerkennung des Arbeitgebers. Beides fordert es mit einer Resolution ein.
Immer weniger geht es am Schalter der SBB darum, ein Billett von A nach B zu verkaufen. Das ist eine Realität, der sich auch das Verkaufspersonal bewusst ist. Und dennoch fühlt es sich abgewertet, wenn es die Kundschaft aktiv auffordern soll, doch lieber den Automaten zu benützen.
Rundum-Service
Aber auch das Personal selbst sieht seine Aufgabe in Zukunft noch stärker als bisher bei einem Rundum-Service, der gutes Fachwissen voraussetzt, von der Beratung beim Kauf jeglicher Spezialitäten, die nach der Schliessung der Reisebüros noch zum Angebot gehören, bis hin zum «Service après vente».
An der Verkaufstagung des Unterverbands SEV AS im letzten Herbst verabschiedeten die Mitglieder deshalb eine Resolution an ihre Vorgesetzten, in der sie fordern, dass das Berufsbild auf dem jetzigen Niveau beibehalten wird. Eine Abwertung befürchten sie unter anderen dadurch, dass die SBB in Zukunft einen grossen Teil des Verkaufspersonals über eine Detailhandelslehre einführen will. Bisher sind alles Absolventen des KV öffentlicher Verkehr.
Sorgen um den Wert der eigenen Arbeit
Bei der Übergabe der Resolution an den zuständigen Leiter des bedienten Verkaufs, Peter Zeier, betonte die Branchenpräsidentin Ruth Schweizer, dass die Schliessung der Reisebüros und der Service Points die Verunsicherung beim Verkaufspersonal noch deutlich gesteigert habe. Und Reiseverkäufer Mathias Schmid ergänzte, dass eine qualifizierte Ausbildung wie das KV öV letztlich auch die Chancen für eine berufliche Weiterentwicklung steigere. Sie sind sich einig: «Wir wollen qualifizierter Verkäufer bleiben, die den Kunden sowohl in den grossen Zentren als auch in der Fläche einen hochstehenden und vollwertigen Service von A bis Z anbieten können.»
pmo