Gute Leistung und Gewinnsteigerung der SBB im 2018
SEV fordert Gewinnbeteiligung des Personals
Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV erwartet von der SBB-Spitze nicht nur verbales Lob für die ausgezeichnete Leistung des Personals im vergangenen Jahr, sondern eine substanzielle finanzielle Beteiligung am erwirtschafteten Gewinn.
Der SEV freut sich über die positiven Bilanzzahlen der SBB im 2018. Der Konzern hält in seiner Medienmitteilung explizit fest, dass zur Steigerung seines Gewinns um 42,5% auf 568 Millionen auch das «Effizienzprogramm RailFit2030» beigetragen hat. In der Tat ist die Zahl der Vollzeitstellen um 446 bzw. 1,4% auf 32'309 gesunken. Die SBB schreibt ausdrücklich, dass der Kostendeckungsgrad des Regionalverkehrs dank höherer Produktivität verbessert wurde. Besonders positiv ist die Rückkehr von SBB Cargo in die schwarzen Zahlen, wofür ebenfalls Sanierungsmassnahmen nötig waren. Erfreulich sind auch die Passagierzunahme um 0,8%, der Angebotsausbau, die Rekordmengen an Infrastrukturunterhalt (was zur leichten Verschlechterung der Pünktlichkeit beitrug) und der Anstieg der Kundenzufriedenheit im Personen- und im Güterverkehr.
Gewinnbeteiligung nicht nur für die Kundschaft
Die SBB betont, dass sie einen Teil des Gewinns im 2019 an die Kundschaft zurückgeben will, indem sie 216 Mio. Franken gezielt für besseren Service und günstigere Billette einsetzt, insbesondere mehr als 100 Mio. für Sparbillette. «Der SEV begrüsst diese Beteiligung der Kundschaft am Gewinn, fordert aber auch eine angemessene Beteiligung des Personals», sagt SEV-Vizepräsident Manuel Avallone. «Denn die Mitarbeitenden haben durch ihren täglichen Einsatz die Steigerung der Produktivität und des Gewinns ermöglicht. Sie mussten in manchen Bereichen im Unterbestand arbeiten und auch Managementfehler ausbaden und haben durch besonderes Engagement dafür gesorgt, dass die Kundschaft möglichst keine Nachteile in Kauf nehmen musste. Beispiele dafür sind die Mängel des Einteilungsprogramms "Sopre", Engpässe beim Rollmaterialunterhalt und die Probleme mit dem neuen Doppelstockzug für den Fernverkehr. Darum darf man das Personal nicht vergessen, zumal die Zufriedenheitswerte in der Personalbefragung 2018 gesunken sind. Es reicht nicht einfach ein Dankeschön des CEO oder der Konzernleitung, sondern es braucht ein Zeichen der Wertschätzung in finanzieller Form.»
Weitere Auskünfte
Manuel Avallone, Vizepräsident SEV, 079 434 46 71
Kommentare
Peter Nef 19/03/2019 23:15:23
Liebe SEV-Leute, herzlichen Dank für Euren Einsatz! Auch ich finde, dem leere Gesülze unserer Konzernleitung sollte endlich mal Substanz nachfolgen. Gerade im Fernsehen vom CEO Meyer vernommen, dass das Personal bereits in den Genuss von 140 Mio CHF gekommen sei...Könntet Ihr dieser Behauptung nachgehen und publizieren, wo die geblieben sind?
Besten Dank und herzliche Grüsse - peter
Hansueli Müller 20/03/2019 15:06:55
Wenn ich heute in der Zeitung lese, dass Frau Ribar sagt dass "eine finanzielle Gewinnbeteiligung für das Personal nicht infrage kommt", so tut mir das Personal an der Front leid, das tagtäglich einen guten Job macht und teilweise viel Unbill in Kauf nehmen muss wie mangelhafte Züge (FV-Dosto), überfüllte oder schmutzige Züge und immer auch der Kritik unserer Kunden ausgesetzt ist, dabei ruhig und besonnen bleiben muss. Da stellt sich mir schon auch die Frage: ist es noch einsehbar, wie viel an Boni oder Vergütungen für das gute Ergebnis der Verwaltungsrat, also auch Frau Ribar, und das oberste Management abkassieren? Dabei können sie erstens nicht alleine für das gute SBB-Ergebnis verantwortlich sein und zweitens sind ihre Management-Leistungen nicht über alles so toll, man denke nur an das aktuellste Beispiel der FV-Dosto Beschaffung, die neue SOPRE-Software und es gibt sicher weitere Beispiele.
Beat Jurt 26/03/2019 18:10:59
Na ja, erstaunt dies noch jemanden? Guter GAV (darum erhöht man jetzt die Anzahl Temporärer) und untergräbt halt so den zu guten GAV. Personal verkommt immer mehr zur *Handelsware*. Es hält einfach den Kopf hin für die die Nachlässigkeiten anderer. Neben FVP Neid kommt der nächste Hammer für das Personal, es gibt nichts für euch. Ohne Topsaläre finden wir keine guten Leute. Wenn dem so wäre, ist es einfach ein Systemfehler! Wie sagte es schon Ghandi; *es hat genug für jeder Mann/Frau's Magen, aber nicht für jeder Mann/Frau's Gierb*! Vielleicht sollten unsere orangen Westen mit (aber nur den friedlichen) Gelbwesten getauscht werden. Ob in Politik oder der Wirtschaft, die Glaubwürdigkeit hat massiv gelitten!
Michel Turin 28/03/2019 10:55:53
Avec ces bons résultats, j'ai bénéficié avec mon salaire de mars… d'une diminution de salaire! Et ce, jusqu'en mai, ou nous toucherons en principe une augmentation de 0.4%, qui ne compensera que de moitié, la diminution de mes attributions. Quel beau signe de motivation!!!
Martinez Jose 03/04/2019 04:14:02
on sait déjà où va aller cet argent, dans le salaire du CEO (il parait qu'il gagne pas assez) et dans les poches du conseil administration et actionnaires, les employés (ceux de la base, qui font rouler les trains), eux n'auront rien, si ce n'est un declassement et une baisse de salaire !