Berner Jura
Verspätungen und Zugausfälle: dringender Handlungsbedarf
Seit einigen Wochen häufen sich Verspätungen und Zugausfälle auf den SBB-Linien zwischen Biel, Moutier und La Chaux-de-Fonds. Die Bieler Sektion des LPV weist auf unzuverlässiges und veraltetes Material hin. Gespräche mit der SBB laufen.
Die Situation im Berner Jura ist sehr angespannt. Seit dem 1. Mai haben nach Zählung des Bieler LPV rund siebzig technische Probleme zu Verspätungen geführt, 38 davon waren auf Probleme mit den Kupplungen zurückzuführen und 29 führten zu Zugausfällen auf diesen Linien im Berner Jura. Um diese brisante Situation zu entschärfen, schlug die Bieler Sektion des SEV LPV in einem Leserbrief, der Ende Juni im «Journal du Jura» veröffentlicht wurde, die Alarmglocke.
«Seit einigen Wochen hat sich die Zuverlässigkeit der Zugverbindungen zwischen Biel und La Chaux-de-Fonds oder Moutier stark verschlechtert. Es gibt nur noch wenige Tage ohne Zugausfälle oder technische Störungen an den Bahnanlagen. Unbestimmte Verspätungen und ausgefallene Züge sind für die Reisenden im Tal von Saint-Imier und im Tal von Tavannes fast alltäglich geworden», schreibt Sélim Taboubi, Präsident des SEV LPV Biel, im Namen der lokalen Sektion des Unterverbands des Lokpersonals.
Angespannte Situation entschärfen
«Wir haben beschlossen, jetzt die Initiative zu ergreifen, um die zunehmend angespannte Situation mit den Fahrgästen zu entschärfen», erklärt er. Robin Gygax, ebenfalls Mitglied des SEV LPV, fügt hinzu: «Verbal geht es bei Verspätungen auf dieser Linie schon regelmässig hoch her ... wir wollen vermeiden, dass es zu körperlichen Übergriffen auf das Personal kommt.» Das Lokpersonal kann die Wut der Fahrgäste gut verstehen.
Sie weisen mit dem Finger auf das veraltete und unzuverlässige Rollmaterial hin. «Seit über einem Jahr stammt die Flotte, die Biel und den Berner Jura verbindet, aus den 80er Jahren», stellt Taboubi fest. Seiner Meinung nach kommt es vor allem beim Kuppeln und Abkoppeln der Züge in Sonceboz zu Problemen, wenn die Züge nach Moutier oder La Chaux-de-Fonds getrennt werden. «Das Rangieren findet zweimal pro Stunde statt und es kommt fast täglich zu Fehlfunktionen.» Die Lokführerinnen und Lokführer können bis zu zehn Minuten verlieren. Diese Verspätungen können sich wegen den eingleisigen Strecken auch auf andere Züge auswirken.
Lösungen sind vorhanden
Dank ihrer Stellungnahme in der Zeitung haben die Gewerkschafter, die auf eine schnelle Reaktion der Vorgesetzten gehofft hatten, erreicht, was sie wollten. Derzeit findet ein Austausch mit der SBB statt. Diese erklären sich bereit, nach Lösungen zu suchen. Die einfachste wäre, das veraltete Material zu ersetzen und mit Unterstützung des Kantons in zuverlässigeres Material zu investieren. Eine andere kurzfristige Lösung wäre die Abschaffung des Flügelungskonzepts, da die Trennung und das Ankuppeln der Züge einen Grossteil der Störungen verursachen. «Dies würde zu einem zusätzlichen Anschluss in Sonceboz führen. Dies wurde bereits vor zehn Jahren gemacht, und es ist möglich, die Verbindung auf demselben Bahnsteig auf dem gegenüberliegenden Gleis zu koordinieren», argumentiert Sélim Taboubi.
Für den Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen vor Übergriffen und für den Komfort der Nutzerinnen und Nutzer einer Region, die einen Service public braucht, der diesen Namen auch verdient, ist zu hoffen, dass die Gespräche mit der SBB schnell zu Massnahmen führen, welche die Situation entspannen werden. Die Angelegenheit wird weiterverfolgt.
Yves Sancey (mit «Journal du Jura»)
Kommentare
Gaggini Daniel 17/07/2023 11:53:41
Bonjour l'équipe
Le cas des Domino de cette ligne est assez symptômatiques des contraintes d'une gestion de flotte.
Pour ce que je connais, je peux amener quelques inormations supplémentaires.
- Les Dominos sont effectivement vétustes, en fin de vie. Pour preuve, récemment une décision a été formellement prise sur les très nombreux problèmes de rouille qui les touchent : Il faut assainir et réparer que ce qui a un impact sécuritaire. Le reste est à laisser en l'état ou juste à trouver des solutions palliatives.
Les attelages automatiques et leur système de sortie n'ont jamais été industrialisé dans les ateliers spécialisés pour leur maintenance ou leur révision. Leur maintenance a exclusivement été faite par les sites de maintenance légère avec des moyens et connaissances limitées.
Au contraitre, les attelages similaires du projet LION sur les Re450 ont été révisés et entretenus par les spécialistes des ateliers lourds. Ces spécialistes ne sont appelé qu'en dernier recours sur les Dominos. Parfois on refuse leur aide pour des questions de planning, de capacité ou de répartition des coûts.
En résumé: La conception de ces systèmes ajoutés avait été source de critiques assez tôt. Les moyens et connaissances pour essayer une fiabilisation étaient disponibes mais un pari a été fait sur la durée de vie faible sans entretien approfondi. Le renouvellement de la flotte tarde et voilà le résultat.
On ressent de plus en plus les effets des contraintes budgétaires annoncées. Ce genre de décisions couplé à la difficulté de recruter des profils qualifiés en maintenance annonce déjà des lourdes conséquence à long terme pour tout le matériel roulant.
Comme le dis l'adage: Si tu ne réserve pas des temps de mainenance, ton équipement les réservera à ta place.
Je ne sais pas s'il est encore économiquement pertinent de faire des mesures techniques à ce stade. Les changements de desserte proposés sont peut-être mieux. Dans tous les cas il faut un plan pour tenir jusqu'à un remplacement du matériel. Les responsables de ce réseau doivent prendre position et communiquer là-dessus. Les usagers le méritent.
Amicalement
Daniel Gaggini
Rolf Schenk 18/07/2023 13:23:00
Ich war im Winter 1987/88 drei Monate beruflich in Brüssel und habe da mehrere Ausflüge mit der Bahn an die Küste unternommen. Bereits damals trennte und vereinigte die SNCB ihre IC Züge in Brügge im Halbstundentakt zuverlässig in kurzer Zeit, um jeweils zwei verschiedene Relationen an der Küste zu bedienen. Eingesetzt waren damals Triebzüge mit Scharfenbergkupplung.
Im Grossraum München werden seit Jahren beim Fuggerexpress, der Werdenfelsbahn und bei der Bay. Oberlandbahn Flügelzüge gebildet. Auch hier funktioniert das zuverlässig.
Vor diesem Hintergrund stellt es den SBB nicht unbedingt ein gutes Zeugnis aus, wenn sie die Trenn- und Kuppelvorgänge nicht zuverlässig zum Funktionieren bringt.