Coronavirus
Bergbahnen: Zahlen soll nicht das Personal
Touristische Bahnen stehen wegen Covid-19 grundsätzlich still. Skigebiete im Kanton Bern und die Titlisbahnen blieben am 14. März noch offen, bevor der Bundesrat die Schliessung überall durchsetzte.
Die Gornergrat Bahn gehört zu den Bahnen, mit denen der SEV eine gute Sozialpartnerschaft mit einem GAV hat. «Die GGB hat Kurzarbeit beantragt, denn wegen ihrer Stilllegung können viele Mitarbeitende nicht mehr arbeiten», sagt SEV-Gewerkschaftssekretär Manuel Avallone. «Wir stehen in Kontakt mit der Leitung und werden mit ihr Anfang April die offenen Fragen besprechen, etwa zu den Zeitkonten. Ziel ist eine Vereinbarung. Der SEV ist bei Fragen oder Problemen natürlich für die Mitarbeitenden da.»
Schwieriger ist für den SEV die Begleitung von Bahnen, die keine Sozialpartnerschaft wollen, womit dort die Gefahr von Willkür grösser ist. Dazu gehört die Jungfraubahn-Gruppe (JB). Von ihren Bahnen fahren jene, die bewohnte Orte wie Grindelwald erschliessen, reduziert weiter. Doch der touristische Verkehr ruht, möglich sind dort z.B. noch Revisionen zum Saisonende.
Die JB hat für das Gros ihrer 1000 Mitarbeitenden Kurzarbeit beantragt. «Alle müssen weiterhin den vollen Lohn erhalten, Angestellte im Stundenlohn den Durchschnitt der letzten Monate», betont Gewerkschaftssekretärin Susanne Oehler. «Eine finanziell so gut situierte Bahn darf jetzt nicht ihr Betriebsrisiko über Lohnkürzungen, Zwangsferien oder Minuszeiten auf ihr Personal abwälzen. Wenn jemand Verzicht üben soll, dann die Aktionäre bei ihren Dividenden!»