SEV-Vorstand zieht Zwischenbilanz nach dem ersten Halbjahr
Position noch nicht ganz gefunden
Noch ist der SEV-Vorstand auf der Suche nach seiner Funktion innerhalb der neu organisierten Gewerkschaft. Das zeigt eine Zwischenbilanz nach einem halben Jahr.
- Bei der Besetzung der Mandate im Stiftungsrat der Pensionskasse SBB wird der SEV seine vier Sitze wie bisher zuteilen.
- Der Vorstand hat bereichsspezifische Arbeitszeitregelungen für die Betriebswehr der SBB genehmigt. Diese sind sehr spezifisch, geht es doch um eine 24-Stunden- Bereitschaft, die auf der Basis des GAV geregelt worden ist.
- Grünes Licht gab es für die Gesamtarbeitsverträge dreier Waadtländer Betriebe, alle auf der Basis des kantonalen Rahmenvertrags: VMCV, LEB und TL.
- Schliesslich hat der Vorstand zwei Anträge an den Kongress des SGB weitergeleitet, einen der Frauenkommission in Sachen Lohndiskriminierung, den zweiten vom VPV Bern zu den Spesen auf Lohnkonti.
Gemäss neuen Statuten ist der Vorstand für die strategische Führung des SEV zuständig. Aber genau dieses strategische Element vermissen die 21 Mitglieder des Gremiums bei ihrer Arbeit noch häufig. Dies zeigte eine Aussprache an ihrer Sitzung am Ende des ersten halben Amtsjahrs.
Einige Mitglieder wünschen, dass die Geschäftsleitung dem Vorstand die Themen früher vorlege, so dass dieser mehr Einfluss auf den weitern Verlauf nehmen könne. Präsident Giorgio Tuti ermunterte seinerseits die Vorstandsmitglieder, von sich aus mehr Themen auf die Traktandenliste zu bringen. Die eigene «Flughöhe» zu finden, also festzustellen, was tatsächlich in die Kompetenz des Vorstands gehört, das bezeichneten mehrere Rednerinnen und Redner als Hauptpunkt, den es in der zweiten Jahreshälfte zu klären gelte.
Als eindeutig positiv vermerkten alle, dass das Gremium als Team funktioniert, dass keine Grabenkämpfe zwischen Unterorganisationen stattfinden und eine gute Mischung verschiedener Berufs- und Altersgruppen besteht. Noch zu arbeiten gebe es an der Diskussionskultur, stellten die Vorstandsmitglieder schliesslich fest; man sollte eine andere Meinung einen Moment stehen lassen können.
Peter Moor