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SBB Cargo: Back to the roots – als Service public

Der Entscheid der SBB, die vor drei Jahren an Spediteure verkauften 35 Prozent der Aktien von SBB Cargo wieder zu übernehmen, zeigt für die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV klar: SBB Cargo kann auch mit Einbezug der Privatwirtschaft die bisher angestrebte Eigenwirtschaftlichkeit im Binnenverkehr nicht erreichen. Der SEV erwartet nun von der Politik, dass sie die nötigen Abgeltungen für die Verlagerung im Binnengüterverkehr endlich spricht.

© SBB Cargo

«Die Meinung von Politik und Logistikbranche, dass der Einbezug der Spediteure die wirtschaftlichen Probleme von SBB Cargo entschärfen würde, hat sich nicht erfüllt», sagt SEV-Gewerkschaftssekretär Philipp Hadorn, zuständig für SBB Cargo. «Das Experiment mit der Privatwirtschaft ist gescheitert. Eine erfolgreiche Verlagerung von der Strasse auf die Schiene wird niemals eigenwirtschaftlich möglich sein und braucht zwingend Förder- und Lenkungsmassnahmen. Es ist wichtig, SBB Cargo wie die übrigen Bereiche der SBB als Teil des öV und des Service public zu betrachten. Nur so können die Klimaziele erreicht werden. Ein erfolgreicher Schienenverkehr ist auch eine Entlastung für das Strassennetz.»

«Es ist gut, dass die SBB eine Entscheidung, die wir von Anfang an skeptisch beurteilt haben, korrigiert», sagt SEV-Präsident Matthias Hartwich. «Damit steigen die Chancen, dass SBB und SBB Cargo auch in Zukunft tragende Säulen eines nachhaltigen öffentlichen Verkehrs bilden.» Voraussetzung dafür, dass die SBB mit der «Reintegration» von SBB Cargo die Verlagerung vorantreibt, ist aber, dass sie die Cargo-Anliegen bei Interessenkonflikten mit anderen Konzernzielen, etwa des Personenverkehrs, nicht vernachlässigt, wie in der Vergangenheit manchmal geschehen.

Weiter erwartet der SEV, dass eine erfolgreiche Verlagerung auch die Zukunftsaussichten für die Mitarbeitenden verbessert und ihnen neue Sicherheit und Perspektiven gibt. Das fordert Gewerkschaftssekretär Patrick Kummer, Leiter Dossier SBB, auch vom neuen CEO von SBB Cargo. «Mit Alexander Muhm führten wir bisher bei SBB-Immobilien einen konstruktiven Dialog. Diesen wollen wir im Sinne der Mitarbeitenden von SBB Cargo unbedingt weiterführen. Die Anliegen des Personals bei SBB Cargo müssen gehört und ernstgenommen werden!»

Für weiterführende Informationen:

Philipp Hadorn, Gewerkschaftssekretär und Leiter SEV-Team Cargo, 079 600 96 70
Patrick Kummer, Gewerkschaftssekretär und Leiter Dossier SBB, 076 324 89 55
Matthias Hartwich, Präsident SEV, 079 945 57 26