Jahresabschluss SBB 2022
Personal stärken, Güterverkehr fördern
Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass sich die Zahlen der SBB beim Personenverkehr erholen. Das bedeutet für den SEV, das Personal muss weiter gestärkt werden und die Personaldecke soll wachsen. Besorgt ist der SEV über die Zahlen beim Güterverkehr. Im Kampf gegen den Klimawandel leistet der Güterverkehr einen wichtigen Beitrag, weshalb hier Investitionen dringend nötig sind.
Das Personal sorgt tagtäglich dafür, dass die Qualität der SBB stimmt und gute Zahlen erwirtschaftet werden. Auch wenn die wirtschaftliche Lage angespannt bleibt, muss die SBB ins Personal und in gute Arbeitsbedingungen investieren. Allfällige Kosten- und Effizienzmassnahmen dürfen auf keinen Fall auf dem Buckel des Personals ausgetragen werden. Der SEV begrüsst die Einsicht der SBB, dass beim Arbeits- und Gesundheitsschutz nachgelegt werden muss. Dazu reichen wir die Hand. Die Liberalisierung des Internationalen Personenverkehrs, wie von der EU gefordert, lehnt der SEV ab. Es darf nicht sein, dass Privatunternehmen aus der EU Rosinenpickerei auf dem Schweizer Netz betreiben. Sollten Unternehmen wie Flixtrain Strecken der SBB übernehmen, droht Sozialdumping.
Beim Güterverkehr, insbesondere beim Einzelwagenladungsverkehr, sind weitere Investitionen nötig. Der Schienenverkehr muss gegenüber dem Transport auf der Strasse an Attraktivität gewinnen. Folglich fordert der SEV nebst Abgeltungen des Bundes weitere Massnahmen zur Förderung des Güterverkehrs. Die Liberalisierung des Güterverkehrs bewirkt das Gegenteil und vernichtet im schlimmsten Fall zahlreiche Arbeitsplätze.
Dass die SBB auf zusätzliche Datenerhebung der Kundschaft mit Hilfe von Überwachungskameras verzichten will, begrüsst der SEV. Kameras in Zügen und Bahnhöfen sollen in erster Linie der Sicherheit dienen, nicht der Totalüberwachung des Personals und der Reisenden.