SEV fordert genügend Personal für einen hochwertigen Service public
3000 Unterschriften gegen SBB-Projekt Railfit 20/30
Mitglieder der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV haben der Direktion der SBB heute eine Petition mit rund 3000 Unterschriften übergeben. Rund zehn Prozent der Belegschaft haben somit den Text unterschrieben, der einen hochwertigen Service public fordert, dessen Tod das Projekt Railfit bedeuten würde.
Das Projekt sieht den Abbau von mehr als 900 Stellen vor. Die Basis des SEV hat deshalb symbolisch einen Sarg an den SBB-Hauptsitz gebracht, um das Projekt zu Grabe zu tragen. Die Petition fordert die Schaffung zusätzlicher Stellen, die für die Bahnsicherheit und die Entwicklung des Schienennetzes nötig sind, die durchgehende Doppelbegleitung im Fernverkehr, eine flächendeckende Präsenz von Verkaufspersonals, die Beibehaltung des Rollmaterialunterhalts in eigenen Anlagen und den Verzicht auf Fremdvergaben.
In den SEV-Sektionen, die das SBB-Personal vereinen, hat sich der Groll gegen den geplanten Stellenabbau in dieser Petition ausgedrückt. In allen Landesteilen wurden Unterschriften gesammelt, die nun am SBB-Hauptsitz übergeben wurden. Die Bewahrung eines hochwertigen Service public steht im Zentrum der Sorgen, die das SBB-Personal und die SEV-Mitglieder ausdrücken. Der SEV ist die massgebende Gewerkschaft im öffentlichen Verkehr der Schweiz.
Der SEV betont, dass das Schweizer Volk wiederholt sein Bedürfnis nach einem qualitativ hochstehenden und flächendeckenden Service public ausgedrückt hat, eben erst wieder in der Abstimmung vom 5. Juni. Hingegen will die SBB mit dem Abbau, den das Projekt Railfit vorsieht, in die umgekehrte Richtung gehen. Der SEV weist darauf hin, dass die SBB die Zugbegleitung auf der Gotthard-Bergstrecke ersatzlos streichen will, dass sie teilweise die Wartung von Zügen an Dritte vergibt, bei Cargo und beim Infrastruktur-Unterhalt weiter Stellen abbaut und laufend Schalter schliesst, wobei sie ihre Kundinnen und Kunden dazu drängt, Billette an Automaten oder online zu kaufen.
Mit Railfit setzt die SBB ihre Politik fort, den Service zu entmenschlichen. Der SEV und das SBB-Personal fordern die SBB-Führung auf, die Bedürfnisse eines hochstehenden Service public vertieft zu prüfen.