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Sicherheit oberste Priorität – Politik in der Pflicht

Innert zwei Wochen ist es rund um Wolfenschiessen im Kanton Nidwalden heute zum zweiten Mal zu einem Unfall im Zusammenhang mit un- oder teilbewachten Bahnübergängen gekommen. Beim tragischen Unfall von heute Morgen haben drei Personen ihr Leben verloren, fünf weitere wurden schwer verletzt. Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals - SEV bedauert diese Tragödie zutiefst. Umso mehr, weil solche Unfälle vermieden werden können. Der SEV fordert, dass die Politik ihre Verantwortung gegenüber der Bevölkerung und dem Personal endlich wahrnimmt und unbewachte Bahnübergänge saniert.

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will, dass alle unbewachten Bahnübergänge bis Ende 2014 gesichert oder geschlossen werden. Nach Angaben der Zentralbahn wäre das Bahnunternehmen mit seiner Planung bereit. Nur fehlt der politische Wille im Kanton Nidwalden zur Umsetzung, respektive zur Finanzierung der Sanierungsvorhaben. Der Landrat hat den vom Regierungsrat beantragten Zusatzkredit für die Sanierungsarbeiten im Mai dieses Jahres zurückgewiesen, weil er es als zu teuer empfand. Unbewachte Bahnübergänge bergen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Fussgänger, Verkehrsteilnehmer, Fahrgäste der Eisenbahn und fürs Personal. „Alle sprechen davon, dass Sicherheit oberste Priorität habe, offenbar aber möglichst nichts kosten darf, diese Rechnung geht nicht auf“, sagt der für die Zentralbahn verantwortliche SEV-Gewerkschaftssekretär, Roman Gugger. Der SEV hat kein Verständnis für diesen Entscheid des Landrats und fordert, dass die Politik ihre Verantwortung wahrnimmt und für die dringend nötigen Sanierungsarbeiten grünes Licht gibt.

Immenser Stress für betroffenes Personal

Das Lokpersonal sieht sich auf Strecken mit unbewachten Bahnübergängen einem immensen Stress ausgesetzt. Es muss jederzeit damit gerechnet werden, dass Personen oder Fahrzeuge auf unbewachten Bahnübergängen ihren Fahrweg kreuzen. Gerade bei schlechter Sicht fällt dies oft schwer. Stellen Lokomotivführer fest, dass ihnen etwas im Fahrweg steht, lösen sie sofort die Schnellbremsung aus und müssen dann absolut ohnmächtig zuschauen, was passiert.