Sektionskonferenz in St. Gallen
Schwerpunkte und Erfolge
Am 25. Februar 2025 trafen sich rund dreissig Vertreterinnen und Vertreter der SEV-Sektionen zur Konferenz in St. Gallen. Auf dem Programm standen die Jahresschwerpunkte und Berichte aus den Sektionen.

SEV-Präsident Matthias Hartwich führt in die Jahresschwerpunkte ein. Zum EU-Dossier findet er klare Worte. Er betont, dass die EU als Friedensprojekt eine positive Errungenschaft sei, da sie dazu beitrage, dass Europäer:innen nicht mehr gegeneinander Krieg führten. Seine Kritik gilt denn auch nicht dem Zweck der EU, sondern deren aktuellen Politik: «Wenn die Europäische Kommission eine Politik betreibt, die zum Nachteil der arbeitenden Menschen ist, ist es unsere Aufgabe als SEV, dafür zu sorgen, dass insbesondere die Menschen im Schienenverkehr und im Busverkehr in der Schweiz nicht gezwungen werden, zu Dumpingbedingungen zu arbeiten. Dafür werden wir mit aller Macht streiten.»
Sorge bereitet dem SEV-Präsidenten, dass in den vergangenen dreissig Jahren die Lohnquote gemessen am Bruttoinlandprodukt kontinuierlich gesunken ist, bei insgesamt gewachsenem Wohlstand, von dem aber vor allem die Reichen profitierten. Er weist auf eine Korrelation hin: In Ländern mit starken Gewerkschaften ist die Einkommensungleichheit geringer, während die Arbeitnehmenden einen faireren Anteil am Wohlstand haben.
Beteiligung der PK-Versicherten
Daran anknüpfend referiert SEV-Finanzverwalter Aroldo Cambi unter dem Schwerpunkt Sozialpolitik über die Beteiligungsmodelle der Pensionskassen PK SBB und Symova. Beide Pensionskassen machen Gewinn, wovon Aktive wie Rentner:innen profitieren. Inzwischen verfügt auch die Symova wie die PK SBB über ein Beteiligungsmodell, das eine gerechte Aufteilung unter den Versicherten ermöglicht.
Gesundheit der Busfahrer:innen
SEV-Vizepräsidentin Valérie Boillat stellt die vierte Umfrage zur Gesundheit der Buschauffeur:innen vor. Das Projekt tritt in die zweite Phase ein. Die Busfahrer:innen sollen zu Partner:innen und im Rahmen einer Kohortenstudie über mehrere Jahre hinweg befragt werden. Der Zusammenhang zwischen Stress, fehlender Anerkennung und langen Arbeitszeiten ist bereits belegt. Nun gilt es, die Herausforderungen dieser Berufsgruppe noch sichtbarer zu machen und politische Forderungen abzuleiten.
Valérie Boillat nutzt die Gelegenheit, um sich bei den Ostschweizer Mitgliedern zu verabschieden und sich herzlich für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Ihr Weggang vom SEV sei kein «Adieu», sondern ein «au revoir bei anderer Gelegenheit».
Gelungenes Engagement
Im zweiten Teil der Konferenz berichten die Vertreterinnen und Vertreter der Sektionen. Ein Beispiel für gelungenes gewerkschaftliches Engagement kommt aus dem Rheintal, wo Zugverspätungen dem Zugpersonal angelastet wurden. Ein Vorwurf, der aufgrund von Fakten – unter anderem vorgeschriebene Mindesthaltezeiten – entkräftet werden konnte.
Mitgliedergewinnung und Kurse
Gewerkschaftssekretärin Alexandra Akeret schliesst die Konferenz mit einem Ausblick auf die Mitgliedergewinnung, wofür wiederum fixe Wochen eingeplant sind. Sie bittet die Sektionen, sich bei Bedarf zu melden. Sie und ihre Kolleg:innen aus dem Team Ostschweiz/Zürich bieten Unterstützung vor Ort. Weiter weist sie auf einen Mitgliedergewinnungskurs hin und auf ein Netzwerktreffen zum Thema Kündigungsschutz und Rechtsschutz. Anmeldungen nimmt das Regionalsekretariat Zürich entgegen ().
Eva Schmid