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Bereichsspezifische Arbeitszeitregelungen

BAR-Verhandlungen SBB: Die Positionen liegen noch weit auseinander

Der SEV will den Gesundheitsschutz und die Planbarkeit des Berufs- und Privatlebens verbessern, die SBB hingegen strebt vor allem einen kostenoptimierten Personaleinsatz an. Die Verhandlungsrunde vom 24. Februar hat bestätigt, dass die Forderungen der beiden Parteien aktuell weit auseinanderliegen.

Die BAR-Verhandlungen bei der SBB betreffen vorläufig das Rangierpersonal (Foto), das Kundenbegleitpersonal, das Lokpersonal und das Zugreinigungspersonal bei der Bahnproduktion. © SBB/Gian Vaitl

Seit dem 20. Januar verhandelt die Verhandlungsgemeinschaft von SEV, VSLF, KVöV und Transfair mit der SBB über bereichsspezifische Arbeitszeitregelungen (BAR) bei der Bahnproduktion im Personenverkehr. Die Verhandlungen betreffen vorläufig das Kundenbegleitpersonal, das Lokpersonal, das Rangierpersonal und das Zugreinigungspersonal bei der Bahnproduktion. Sie finden auf Basis der Vereinbarung über die Verlängerung des GAV SBB statt.

Schon die gegenseitige Präsentation der Forderungen im Januar hatte gezeigt, dass die SBB vor allem einen kostenoptimierten Personaleinsatz anvisiert. Am 24. Februar fand eine weitere Verhandlungsrunde statt. Sie hat bestätigt, dass die Forderungen der beiden Parteien zurzeit weit auseinanderliegen. Die Forderungen wurden nun thematisch strukturiert, was die Suche nach Lösungen ermöglichen und die Verhandlungen vereinfachen soll.

Der SEV will den Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen stärken und die Planbarkeit des Berufs- und Privatlebens verbessern. Dabei liegt der Fokus auf ausreichend und zusammenhängenden freien Tagen, einer vernünftigen Dauer der maximalen Arbeitsschicht sowie einer angemessenen und erholsamen Ruheschicht. Die Arbeit an Wochenenden und in der Nacht soll durch mehr Erholungszeit besser abgegolten und damit attraktiver werden.

Setzt die SBB ihren Sparauftrag um?

Aus den Forderungen der SBB geht hervor, dass sie die Jahresdiensteinteilung individualisieren möchte, um persönliche Wunschschichten der Mitarbeitenden besser zu ermöglichen. Dabei würden die Arbeitsschichten erst zu einem späteren Zeitpunkt mit den Dienstinhalten ergänzt. Grundsätzlich sieht die SBB vor, Mindestarbeitszeiten beim Kundenbegleitpersonal aufzuweichen, Eingriffe in die Erholungszeit zu ermöglichen, Zeitpauschalen für Arbeiten neben den Kernaufgaben zu reduzieren und zeitliche Einschränkungen bei der Planung von Nacht- und Frühdiensten zu lockern. Die BAR-Verhandlungen sind eindeutig auch ein Beitrag der Bahnproduktion zum Sparprogramm der SBB.

Das nächste Treffen zwischen der Verhandlungsgemeinschaft und der SBB ist am 14. März geplant.

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