Petition TPF
711 Unterschriften für einen guten GAV
«Für echte Verhandlungen und einen starkenGAV! Gegen den Abbau der Arbeitsbedingungen!» So lautet der Titel der Petition, die von 711 unzufriedenen Angestellten der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF unterzeichnet und nun übergeben wurde. wurde. Sie ist eine deutliche Antwort auf die Angriffe der Direktion auf die Arbeitsbedingungen des Personals. Die Sektion SEV-TPF bereitet sich auf einen Kampf vor, falls die Direktion das Personal nicht anhören will.
Am Montagmorgen, 28. März, hatte sich die Sektion SEV-TPF vor dem Eingang des Gebäudes in Givisiez mit der Direktion zu einer COP-Sitzung verabredet. Eine Delegation von rund 20 Personen nutzte die Gelegenheit, um dem Direktor der TPF einen grossen Karton mit Unterschriftenbögen zu übergeben. 711 Personen haben die Petition unterschrieben, was für ein öffentliches Verkehrsunternehmen mit 1159 Mitarbeitenden eine bemerkenswerte Zahl ist. «Das zeigt: Die Mobilisierung ist sehr stark», sagt Fritz Haenni, Präsident der Sektion SEV-TPF und Buschauffeur im Unternehmen. «Eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen kommt für die Mitarbeitenden nicht in Frage. Die Leute sind enttäuscht, einige sehr wütend.»
Die Petition fordert «Verhandlungen, die den Forderungen des Personals Rechnung tragen und nicht auf dessen Buckel Einsparungen bringen. Falls von der Direktion der TPF keine zufriedenstellende Antwort erfolgt, werden die Unterzeichnenden an den Versammlungen des SEV teilnehmen, um weitergehende Massnahmen zu beschliessen, die nötig sind, um sich Gehör zu verschaffen.» Der Aufruf zu «echten Verhandlungen» ist damit ebenso klar wie die Entschlossenheit des Personals.
GAV-Verhandlungen ausgesetzt
Es ist Feuer im Dach zwischen der Direktion der TPF und dem Personal. Grund dafür sind die Diskussionen im Hinblick auf die Erneuerung des Gesamtarbeitsvertrags des Unternehmens, die in eine Sackgasse geführt haben. Zurzeit sind die Verhandlungen ausgesetzt. Die Gewerkschaften, darunter der SEV, hatten im Herbst nach vier fruchtlosen Treffen beschlossen, den Verhandlungstisch zu verlassen. «Das Ziel ist nicht ein Streit. Aber wenn eine Seite nichts zu sagen hat, sind es keine echten Verhandlungen», kritisierte Fritz Haenni die Treffen damals. Die Petition war am 18. November letzten Jahres an einer gut besuchten Versammlung gestartet worden. Mehr als 140 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der TPF hatten dort bereits ihrem Unmut über die Angriffe der Direktion Luft gemacht. «Es freut mich, zu sehen, dass das Personal seit dem Herbst entschlossen ist zu kämpfen, falls die Direktion auf ihren Positionen beharren sollte und wir bei ihr weiterhin auf taube Ohren stossen sollten», sagt der zuständige SEV-Gewerkschaftssekretär Pablo Guarino.
Seit Beginn der Verhandlungen vor einem Jahr hatte der SEV der Direktion klargemacht, dass er eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen nicht akzeptieren würde. So bekämpft er die geplante Senkung der Anzahl Ferientage oder die Abschaffung der Zulagen für das Fahren im Stadtverkehr oder für die Übernahme von Extraleistungen wie den Transport von Fans.
Der SEV wird auf Basis dieser Sparvorschläge nicht verhandeln. Die Verhandlungen werden erst dann wieder aufgenommen, wenn angemessene Vorschläge vorgelegt werden. Dies wird auch in der Petition gefordert. Der Ball liegt nun bei der Geschäftsleitung. Der Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten – Ex-Staatsrat Georges Godel – und der Abgang des Personalchefs Ende März schwächen zweifellos das Unternehmen. Es täte besser daran, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzuhören und im Rahmen einer Sozialpartnerschaft zu agieren, statt eine Konfrontation zu suchen. Sollte die Unternehmensleitung nicht zur Vernunft kommen, ist die Sektion bereit zum Kampf und zur Mobilisierung. Sie bereitet zukünftige Aktionen vor für den Fall, dass die Einsparungen auf dem Buckel des Personals beibehalten werden sollten.
Yves Sancey / Übersetzung: Michael Spahr
Pétition übergeben
Begleitet von einer Delegation übergibt der Präsident der Sektion SEV-TPF Fritz Hänni die Petition an den Direktor der TPF Serge Collaud (rechts).