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Busnetz im Jura: Dumping-Risiko nachgewiesen

Wie werden die Arbeitsbedingungen der Busfahrer der CJ (Chemins de fer du Jura) Ende Jahr aussehen, wenn die Konzession für das ganze Busnetz des Kantons Jura in den Händen von Postauto liegen wird?

SEV-Gewerkschaftssekretär Jean-Pierre Etique erläutert Ende September 2017 die Petitionsforderung, dass offerierende Busunternehmen mit den Sozialpartnern einen GAV abschliessen müssen.

«Der Regierungsentscheid, alle 39 Linien auszuschreiben, und ihr Zuschlag an Postauto im Mai 2020 haben die Büchse der Pandora der Marktderegulierung geöffnet. Die verheerenden Folgen für die Fahrer scheint niemand zu kontrollieren. Was wird aus Stellen, Löhnen, Arbeitspensen und GAVs?», fragt der zuständige SEV-Gewerkschaftssekretär Jean- Pierre Etique. «Die Ausschreibung ebnete den Weg für eine Politik der Unterbietung und des ungezügelten Wettbewerbs, vor allem mittels der Vergabe von Unteraufträgen.»

Die Aussage von Pierre-Alain Perren, Leiter Betrieb des Sektors West von Postauto, dass die Beibehaltung der aktuellen Arbeitspensen nicht garantiert sei, beruhigt nicht. Auch nicht die im «Franc- Montagnard» vom 26. Januar publizierte Aussage von Vincent Wermeille, Präsident der Gemeinde Saignelégier, der Hauptaktionärin des Busbetriebs TSPG (Auto-Transports Tramelan–Saignelégier–Pommerats–Goumois), dass die Preise auf einer Gruère-Linie gesenkt werden könnten. TSPG untersteht dem Postauto-GAV nicht …

«Der SEV verlangt von Postauto Garantien, dass die Arbeitsplätze, Löhne und aktuellen Beschäftigungsgrade erhalten bleiben», hält Jean-Pierre Etique fest. «Die Mitarbeitenden verdienen keine solche Behandlung. Sie machen an fast 300 Tagen im Jahr einen bewundernswerten Job mit sehr unregelmässigen Arbeitszeiten von frühmorgens bis spätabends, unter der Woche und an den Wochenenden.» Im Frühjahr soll der Entscheid fallen, wer die Linien letztlich betreibt: CJ und Postauto mit ihren GAVs? Oder TSPG ohne GAV? Letzteres würde die Dumping-Befürchtungen bestätigen, die der SEV schon bei der Ausschreibung geäussert hat. Die Bevölkerung teilte diese Befürchtungen, wie ihre 4000 Unterschriften für die vom SEV Ende 2017 eingereichte Petition zeigen. Sie verlangte vom Kanton, die offerierenden Betriebe zu verpflichten, einen GAV zu unterzeichnen, der die regionalen Gepflogenheiten respektiert. Auch das Kantonsparlament teilte die Dumping-Befürchtungen und hiess die Petition gut.

Vivian Bologna / Übers. Fi
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Kommentare

  • Lanz

    Lanz 22/02/2021 11:27:09

    Bonjour, je ne suis pas contente que nous n'avons pas des bus depuis Fahy qui vont à l'hôpital en semaine, surtout pour aller à mes rendez-vous a l'hôpital.
    Recevez mes salutations distinguées.