| Aktuell / SEV Zeitung

Tag der Arbeit – Tag der Solidarität

Fotos vom 1. Mai

Am 1. Mai erinnern die Gewerkschaften daran: Zusammen sind wir stark! Zusammen erreichen die Arbeitenden und Normalverdienenden bessere Arbeits- und Lebensbedingungen als jede und jeder nur für sich allein. Das gilt auch für die Politik.

Besammlung zum Freiburger Maiumzug mit zwei Zürcher «Touristen» vom Unterverband TS und sogar ein wenig Sonnenschein.

Im ganzen Land demonstrierten Gewerkschafter/innen – darunter auch viele SEV-Mitglieder – für mehr und sichere Jobs, gerechte Löhne, bessere Renten und Gleichstellung, für einen vollwertigen Service public und gegen eine Wildwest-Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Die Redner/innen riefen dazu auf, am 24. September der Altersvorsorge 2020 zuzustimmen – als einem Kompromiss, der einen AHV-Ausbau und eine bessere Versicherung der Teilzeitarbeit in der 2. Säule bringt und den Ausschluss älterer Arbeitsloser aus der Pensionskasse verunmöglicht.

In Bellinzona erklärte SEV-Gewerkschaftssekretär Angelo Stroppini: «Die Zunahme des öffentlichen Verkehrs müsste mit einer Zunahme der Arbeitsplätze in den Verkehrsbetrieben einhergehen, damit der öV sicher und kundendfreundlich bleibt. Doch dem ist leider nicht immer so!»

In Freiburg und Lausanne sammelte der Unterverband VPT Unterschriften für die Petition «Via Sicura – Nein zur doppelten Strafe!».

Nachfolgend Bilder von SEV-Mitgliedern von ihrer Mai-Veranstaltung.

1.-Mai-Kundgebungen an über 50 Orten in der ganzen Schweiz

Auch wenn das Wetter einmal mehr vielerorts garstig war: Die
1.-Mai-Kundgebungen zogen in der ganzen Schweiz viele Menschen zu friedlichen Festen auf die Strassen und Plätze.

An über 50 Orten der Schweiz sind letzten Montag, am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, einige Zehntausend Menschen auf die Strasse gegangen und haben für mehr und sicherere Jobs, für gerechte Löhne und bessere Renten, für Gleichstellung, für einen vollwertigen Service public, für mehr Rechte von Zugewanderten und gegen eine Wild-West-Flexibilisierung der Arbeitszeiten demonstriert. Die grösste Feier hat in Zürich stattgefunden mit rund 12 000 Teilnehmenden. An vielen Manifestationen wurde dazu aufgerufen, am 24. September Altersvorsorge 2020 zuzustimmen – als ein Kompromiss, der einen sozialen Mehrwert bringe.

Zitate aus 1.-Mai-Reden

In Burgdorf wies SGB-Sekretariatsleiter Daniel Lampart darauf hin, dass sich gewerkschaftliches Engagement lohne: «Wenn wir Gewerkschaften kämpfen, haben wir Erfolge. Diese Erfolge sind nicht nur für die Berufstätigen wichtig. Sondern für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung. Sogar der IWF kommt – etwas spät zwar – zum Schluss, dass überall, wo es repräsentative Gewerkschaften gibt, die Einkommensentwicklung gerechter ist.»
Unia-GL- und SGB-Präsidialausschuss-Mitglied Corrado Pardini forderte in St. Gallen, dass «endlich der mörderische Franken zu zähmen und der digitale und ökologische Umbau anzustossen sei. [...] Verweigern Regierung und Arbeitgeber diese Politik, könnte die Digitalisierung in der Schweiz bald 100 000 Arbeitsplätze kosten. Umgekehrt könnte eine gestaltete Vierte Industrielle Revolution der Schweiz immense Chancen öffnen. Sie könnte die Arbeit leichter und besser machen. Ökologische Vorteile bringen. Neue Industrien schaffen.»
Doris Bianchi, stellvertretende Leiterin des SGB-Sekretariates, wies in Zug auf die Gefahr der Arbeitszeit-Flexibilisierung hin: «Angeführt von den Arbeitgebern planen die bürgerlichen Parteien, das Verbot der Nacht- und Sonntagsarbeit zu verwässern. Grosse Teile der Mitarbeitenden sollen die Arbeitszeiten nicht mehr aufschreiben dürfen. Arbeit rund um die Uhr wird so legal. Dagegen werden wir Gewerkschaften uns wehren.»
In Luzern verlangte SGB-Zen-tralsekretärin Regula Bühlmann ein griffiges Gleichstellungsgesetz: «Doch sogar einer zahnlosen Revision erwächst massiver Gegenwind. Bürgerliche und Arbeitgeberorganisationen schreien laut ‹Lohnpolizei!› – und merken nicht, wie lächerlich das ist: Eine Polizei, die weder kontrollieren noch Bussen aussprechen darf! Eines geht dabei vergessen: Lohndiskriminierung ist kein Kavaliersdelikt, Lohngleichheit ist kein Schönwetterprogramm, sondern ein Verfassungsauftrag!»
In Roveredo begann Syndicom-GL- und SGB-Präsidialausschuss-Mitglied Giorgio Pardini seine Rede mit einem dialektischen Witz: «Ein Firmenchef zeigt einer Gewerkschafterin seine neuen Roboter und fragt sie: ‹Und, wie willst du die Roboter nun dazu bringen, zu streiken?› Da fragt die Gewerkschafterin zurück: ‹Und wie willst du es anstellen, dass die Roboter deine Autos kaufen?›»

SGB