Vorstand SEV
SEV-Rekurs gegen Stiftungsratswahlen PK SBB
Rekurs gegen die Stiftungsratswahlen der PK SBB wegen Unregelmässigkeiten, Genehmigung des Budgets 2017 und ein neues Kommunikationskonzept – dies waren die drei Hauptthemen an der Vorstandssitzung vom 14. Oktober.
«Der SEV hat zwei Sitze bei der Pensionskasse verloren. Wir haben es nicht geschafft, unsere Mitglieder zu mobilisieren. Wir haben gewartet, überzeugt von uns selbst; wir haben uns auf unseren Lorbeeren ausgeruht, weil wir uns gute Resultate gewöhnt sind!»
Der SEV-Präsident Giorgio Tuti schaut nicht weg und betrachtet das Vorgehen des SEV selbstkritisch. Dennoch betont er, dass diejenige Liste (Liste 3), die sich selbst als «Wahlvorschlag für eine generationsgerechte PK» proklamierte, im Wahlkampf illegale Mittel eingesetzt hat. Da die Entscheidungen der Pensionskasse SBB für das Personal sehr wichtig sind, wird der SEV Rekurs gegen das Wahlresultat einlegen.
Die Debatte war heftig. Einige haben sich gefragt, weshalb die Wahlkommission nicht eingeschritten ist, nachdem die Unregelmässigkeiten im Wahlkampf bekannt geworden sind. Es wurde kritisiert, dass nur elektronisch gewählt werden konnte. Dies benachteiligt diejenigen Personen, die nicht am Computer arbeiten (siehe auch die Antworten von Aroldo Cambi im Interview auf den Seiten 6 und 7).
Die Argumente für den Rekurs waren klar: Einerseits ist es inakzeptabel, dass Gewählte, die illegale Mittel eingesetzt haben, einen Sitz in einem Stiftungsrat erhalten. Vielmehr sind aber im Hinblick auf das Programm der Liste 3 Angriffe gegen die Pensionierten zu erwarten.
Entscheidung am 24. Oktober
Am Montag, 24. Oktober, hat der Stiftungsrat der Pensionskasse SBB eine Entscheidung getroffen bezüglich des SEV-Rekurses. Der Entscheid soll am Freitag, 28. Oktober veröffentlicht werden.
Künftig dürfen wir nicht mehr so passiv sein. Wir werden Mitglieder mobilisieren müssen, damit die Liste der Sozialpartner die sechs Sitze, die dem Personal zustehen, wiedergewinnt.
SEV-Budget 2017 genehmigt
Das Budget des SEV für das kommende Jahr, das ein Defizit von 200 000 Franken vorsieht, wurde einstimmig angenommen. Das Defizit entsteht aus bereits bekannten Gründen: Die Nullzinsen anstelle von drei bis vier Prozent belasten die finanziellen Resultate und der jährliche Mitgliederverlust von circa 1,5% bleibt konstant. Die aktive Rekrutierung vermag die gut 1000 Todesfälle pro Jahr nicht zu kompensieren. Der dritte Grund für das Defizit ist der Kongress 2017, der mehr kosten wird als der von 2015, weil er zwei Tage dauern wird. Der Finanzverwalter des SEV, Aroldo Cambi, meint, dass der Handlungsspielraum künftig eingeschränkt werden muss, um die Kosten bewältigen zu können. In den Bereichen Postversand, Kommunikation (siehe unten) sowie Revisions- und Transaktionskosten. «Ausserdem wird der Verkauf des Brenscino das budgetierte Defizit verringern», schliesst Aroldo Cambi und freut sich, dass sein Budget genehmigt wurde.
Vivian Bologna/kt
Die Kommunikation des SEV befindet sich im Wandel. Nach der Analyse der aktuellen Kommunikation mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und dem Tag der Kommunikation hat der SEV sein neues Kommunikationskonzept angenommen. Es wurde am 14. Oktober vom Vorstand genehmigt.
Hauptziel des neuen Konzeptes ist es, die Kommunikation zu verbessern und gleichzeitig die Budgetkürzungen um rund 300 000 Franken, denen der Vorstand im Oktober 2014 zugestimmt hat, zu berücksichtigen.
Ab dem Kongress 2017 soll die Kommunikation für die Mitglieder emotionaler, lebendiger, jünger und interaktiver werden, sowohl im digitalen Bereich als auch in der gedruckten Zeitung.
Vier Säulen bilden die Basis:
- Eine SEV-App, um die Mitglieder zu informieren und zu vernetzen.
- Die Umgestaltung der Webseite mit mehr Platz für die Texte der Sektionen.
- Die Reform von kontakt. sev im Jahr 2017: 21 Ausgaben statt 22 mit 16 Seiten statt 20. Um dies zu erreichen, wird die Sport- und Kulturagenda reduziert, Anzeigen für Versammlungen werden nur noch zwei- statt dreimal geschaltet und Zugfahrpläne sowie Menus erscheinen nicht mehr in jeder Anzeige.
Bei Berichten von Sektionsausflügen wird ein Foto mit kurzem Begleittext gegenüber längeren Texten bevorzugt. Berichte von statutarischen Versammlungen müssen sich auf das Wesentliche konzentrieren. Der Zeitungsartikel soll kein Sitzungsprotokoll sein. Es wird keine vollständige Ver- schiebung zum Digitalen stattfinden, denn es ist unerlässlich, dass auch diejenigen, die keinen Internetzugang haben, informiert bleiben und die Sektionen ihre Aktivitäten fördern können.
Passend zu den neuen Lesegewohnheiten werden die Mitglieder per Post eingeladen, die Zeitung als E-Paper online zu lesen und den Newsletter zu abonnieren, was circa 1 500 Personen schon getan haben. Dies schont Umwelt und Finanzen.
Die Zeitung wird ein attraktiveres Erscheinungsbild erhalten, sobald die neue Version dem Kongress präsentiert wurde. Die Prototypen der App, der Webseite und der Zeitung werden in mehreren Versionen getestet. In diesen Prozess werden die Mitglieder des SEV miteinbezogen.
- Der Sozialbericht und die Positionspapiere werden aufgewertet, vor allem digital.
vbo / kt