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Schweizerischer Gewerkschaftsbund demonstriert vor der Nationalbank

Frankenkurs bedroht Arbeitsplätze

Mit einer Spontankundgebung haben Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Bern die Schweizerische Nationalbank zu einer aktiveren Geldpolitik aufgerufen.

Der SEV war vor der Nationalbank gut vertreten; am Rednerpult Giorgio Tuti.

Auch wenn sich die Kurse in der dritten Augustwoche leicht erholt haben: Der Frankenkurs ist gegenüber Euro und Dollar nach wie vor unerträglich hoch. Einige Dutzend Aktivistinnen und Aktivisten versammelten sich deshalb auf dem Bundesplatz vor der Berner Zentrale der Nationalbank zu einer kurzen Protestaktion.

Die Analyse ist verheerend: «Über 100 000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Der überteuerte Franken hat auch in den Pensionskassen tiefe Spuren hinterlassen. Bisher sind Buchverluste in der Grössenordnung von 50 Milliarden Franken entstanden. Das sind mehr als 10 000 Franken pro Arbeitnehmenden », hält der SGB fest.

Kursziel 1.40 zum Euro

Für die Rednerinnen und Redner war deshalb klar, dass die Nationalbank in der Pflicht steht: «Die SNB muss eine Untergrenze gegenüber dem Euro festlegen und diese verteidigen.» Die Untergrenze müsse so festgelegt werden, dass sie glaubwürdig sei. Die Nationalbank dürfe sich nicht der Spekulation auf den Devisenmärkten unterwerfen und müsse ganz klar signalisieren, in welchem Bereich der Franken/Euro-Kurs vernünftig sei. «So gesehen muss sie eine Untergrenze von 1.40 Fr./Euro avisieren.»

Nur die SNB kann Geld drucken

Für den Gewerkschaftsbund ist es keine Frage, dass die Nationalbank die Instrumente dafür hat: «Die Nationalbank kann unendlich viele Franken auf den Markt werfen. Das kann niemand anderes. »