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Schöne Wahl für Giorgio Tuti

Nur eine Enthaltung und keine Gegenstimme: das Wahlresultat für den neuen SEV-Präsidenten war eindeutig. Der 45-jährige Giorgio Tuti aus dem Kanton Solothurn wird neuer SEV-Präsident, nachdem er mehrere Monate bereits Interimspräsident gewesen ist.

Giorgio Tuti nach seiner Wahl

«Intelligent und beherzt, praxiserfahren und charismatisch»: Danielle Marcotte, die Witwe von Pierre-Alain Gentil, fand die treffenden Worte für die Qualitäten von Giorgio Tuti.

Werner Schwarzer, der Präsident des Unterverbands TS, unterstrich bei der offiziellen Vorstellung des Präsidentschaftskandidaten dessen weit überdurchschnittliches Engagement und seine Nähe zu den Mitgliedern: «Er spricht eine Sprache, die man versteht. Er steht den Mitgliedern nahe.» Werner Schwarzer erwähnte auch Tutis Kreativität, seine lange Erfahrung in der Gewerkschaftsbewegung, seinen Verhandlungserfolg beim ersten GAV mit der SBB und seinen teamorientierten Führungsstil. «Er ist der ideale Präsident für eine zukunftsgerichtete Gewerkschaft!»

Ein RhB-Lokführer fragte Tuti, ob künftig kein GAV mehr abgeschlossen werde, den eine ganze Berufsgruppe ablehne. Tuti antwortete, dies zu vermeiden sei eine Frage der Vernunft, auch wenn laut Reglement die Mehrheit der Betroffenen entscheide. Eine zweite Frage betraf den mangelhaften Kündigungsschutz für Gewerkschafter/innen in der Schweiz. Um diesen zu verbessern, müsse der SEV eng mit dem SGB und den andern Gewerkschaften zusammenarbeiten, sagte Tuti. Danach wählte ihn der Kongress zum SEV-Präsidenten für die nächste, vierjährige Amtszeit.

Auf Italienisch dankte Tuti für das «phänomenale» Wahlresultat, das ihn überrascht habe, und den Delegierten führ ihr Vertrauen. «Ich bin mir bewusst, dass die Erwartungen sehr hoch sind. Diese werde ich allein nicht erfüllen können. Aber ich will den SEV vorwärtsbringen in die Zukunft.» Der SEV müsse moderner, dynamischer und kämpferischer werden, fuhr Tuti auf Deutsch fort. Um die Gewerkschaft SEV solle im Schweizer öV niemand herum kommen. Sie müsse auch attraktiv sein für die Jungen und offen für die Zusammenarbeit mit anderen Gewerkschaften. Auf Französisch erklärte der neue Präsident schliesslich Annahme der Wahl.

Texte: Henriette Schaffter/Fi