Internationaler Personenverkehr
Die ETF unterstützt ihre Schweizer Bahngewerkschaft
Die Europäische Transportarbeiter-Föderation ETF – der europäische Dachverband der Verkehrsgewerkschaften – unterstützt die ablehnende Haltung der schweizerischen Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV gegenüber einer Liberalisierung des internationalen Personenverkehrs in der Schweiz als Zugeständnis an die EU im Rahmen der geplanten Verhandlungen.
Die ETF hat am 21. Juni auf Ihrer Webseite folgendes Statement zur SEV-Medienmitteilung "Lohnschutz und Kooperationsmodell im Bahnverkehr gegenüber EU verteidigen!" vom 20. Juni aufgeschaltet:
Die ETF unterstützt ihre Schweizer Bahngewerkschaft in ihrem Widerstand gegen die schleichende Liberalisierung
Die Löhne und Arbeitsbedingungen werden in den Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU angegriffen, und die ETF unterstützt ihre Schweizer Eisenbahngewerkschaft SEV in ihrem Widerstand gegen Forderungen nach einer Liberalisierung des Personenverkehrs im Rahmen der Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU über ein Kooperationsabkommen.
In Anbetracht der erneuten Gespräche zwischen der Schweiz und der EU nach dem Scheitern der Verhandlungen im Mai 2021 hat die Schweizer Bundesregierung nach Zugeständnissen an die EU gesucht, und das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat kürzlich die Möglichkeit einer Liberalisierung des Schienenverkehrs im Land als eine davon vorgeschlagen.
Insbesondere die Ausweitung von Flixtrain auf das Schweizer Netz ist besorgniserregend, denn dieses Geschäftsmodell birgt die Gefahr, dass sich das Sozialdumping auf die Schweiz ausweitet, die ansonsten und bis jetzt ein Vorbild für ein gut funktionierendes und soziales Eisenbahnsystem war.
Giorgio Tuti, Vorsitzender der ETF-Sektion Eisenbahn, fasste den gewerkschaftlichen Standpunkt zusammen: "Die ETF und der SEV unterstützen die Zusammenarbeit und die Entwicklung eines sozialen Europas, aber nicht auf Kosten der Arbeitnehmenden."
Englischer Originaltext unter https://www.etf-europe.org/wages-working-conditions-under-attack-in-swiss-eu-negotiations-etf-supports-its-swiss-rail-union-in-their-stand-against-encroaching-liberalisation/
Der SEV ist sehr froh um das Verständnis und die Unterstützung seines europäischen Dachverbandes beim Kampf für die Beibehaltung des bewährten Kooperationsmodells im internationalen Personenverkehr, das für das weiterhin gute Funktionieren des Schweizer Bahnsystems äusserst wichtig ist.
Für weitere Auskünfte:
Matthias Hartwich, Präsident SEV, 079 945 57 26
Simon Burgunder, Koordinator Verkehrspolitik SEV, 076 603 57 93