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SEV-Verbandsvorstand stimmt knapp gegen Fusion mit GeKo

Delegierte wollen interne Reformen anpacken

Der Verbandsvorstand (VV) des SEV hat an seiner heutigen ordentlichen Sitzung im Kongresszentrum Egghölzli in Bern über das Fusionsprojekt mit der Gewerkschaft Kommunikation (GeKo) beraten. Dieses war in den vergangenen Monaten von gemeinsamen, paritätisch zusammengesetzten Arbeitsgruppen der beiden Gewerkschaften erarbeitet worden. Nachdem Ende März bereits die Geschäftsleitung SEV das Projekt mit 8 zu 7 Stimmen zur Ablehnung empfohlen hatte, hat es nun auch der VV mit 16 zu 15 Stimmen bei 1 Enthaltung abgelehnt.

Das Abstimmungsresultat zeigt, dass der SEV in der Fusionsfrage gespalten ist. Die Gegner bezeichneten u.a. das Tempo des Vorgehens als zu forsch und warnten vor einem Identitätsverlust durch das Aufgehen in einer grösseren und weniger demokratischen Organisation. Die Befürworter verwiesen auf die Gefahr einer Isolierung des SEV und die Notwendigkeit, die gewerkschaftlichen Kräfte zu bündeln, um die fortschreitende Liberalisierung in verschiedenen Bereichen wirksamer bekämpfen zu können.

Zum Schluss der Debatte stellte der VV fest, dass es im jetzigen Stadium dieser Diskussion nicht sinnvoll wäre, dem nächsten SEV-Kongress am 15. Mai 2007 eine Abstimmung in dieser Sache vorzuschlagen. Offensichtlich ist der SEV heute in dieser Frage zu gespalten, um darüber beschliessen zu können. Ohnehin müsste der Kongress eine Fusion mit Zweidrittelsmehrheit beschliessen, damit sie umgesetzt werden könnte.

Die VV-Mitglieder sprachen sich aber dafür aus, die Diskussion über die Zukunft des SEV weiterzuführen und dabei nun bei den internen Strukturen und Abläufen anzusetzen. Der VV beschloss einstimmig, dem kommenden Kongress vorzuschlagen, dass er die Gewerkschaftsleitung beauftragen soll, bis zum nächsten Kongress im Frühling 2009 entsprechende Vorschläge auszuarbeiten. Die Reformdiskussion wird also in dieser Richtung weitergeführt.

Ruedi Hediger als Finanzverwalter-Nachfolger nominiert

Weiter schlägt der VV dem SEV-Kongress den bisherigen Finanzverwalter-Stellvertreter Ruedi Hediger zur Wahl als Nachfolger des jetzigen Finanzverwalters Erwin Kläy vor. Dieser geht nach 17 Jahren in diesem Amt am 1. Juli 2007 in Pension. In der Ära Kläy konnte der SEV eine gesunde finanzielle Basis für die Zukunft legen und erzielte auch im vergangenen Jahr ein respektables Ergebnis.