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Gemeinsame Medienmitteilung der Gewerkschaften Unia, SEV und Kommunikation

Mehr Respekt für die Fahrerinnen und Fahrer!

Drei Schweizer Gewerkschaften beteiligen sich gemeinsam an der internationalen Aktionswoche im Strassentransport vom 9. bis 15. Oktober 2006.

Unter dem Motto „Global organisieren, Durchsetzungskraft stärken“ findet die diesjährige Aktionswoche der Internationalen Transportarbeiter-Föderation ITF statt. In diesem Rahmen fordern die drei Schweizer Gewerkschaften Unia, SEV und Gewerkschaft Kommunikation von den Arbeitgebern im Strassentransport gemeinsam verbindliche Gesamtarbeitsverträge und mehr Respekt gegenüber den Fahrerinnen und Fahrern.

Für die Unia ist dabei die Frage der Einhaltung der Arbeits- und Ruhezeitverordnung ARV zentral. Viel zu oft werden Arbeits- und Ruhezeiten nicht eingehalten. „Es wird Zeit, dass die Arbeitgeber härter bestraft werden, wenn die Fahrer die Arbeitszeiten nicht einhalten können“ meint Roland Schiesser, Transportverantwortlicher der Unia. Schiesser fordert zudem einen allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsvertrag für die Fahrerinnen und Fahrer des privaten Strassentransportgewerbes.

Giorgio Tuti, Vizepräsident der Gewerkschaft SEV, setzt für den öffentlichen Personentransport ähnliche Prioritäten: „Der Schutz der Fahrerinnen und Fahrer vor Übergriffen und Aggressionen muss ständig verbessert und die Lohn- und Sozialstandards in der Branche müssen durch den Abschluss von Gesamtarbeitsverträgen verbindlich festgehalten werden“.

Für die Gewerkschaft Kommunikation steht darüber hinaus die korrekte Einhaltung des bereits mit dem Paketkurier DPD abgeschlossenen Firmenvertrages im Vordergrund, welcher von etlichen Subunternehmern umgangen wird. „Zahlreiche Subunternehmer ignorieren schlichtweg den GAV, und die Arbeitsbedingungen bleiben trotz den verbindlichen Bestimmungen unhaltbar“, erklärt Barbara Sarbach, Zentralsekretärin bei der GeKo. „Erst ein Branchenvertrag für die ganze KEP&Mail- Branche, wird nachhaltig zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beitragen“.

Die drei Gewerkschaften wenden sich mit der Aktionswoche insbesondere an die betroffenen Fahrerinnen und Fahrer und machen sie auf die Bedeutung einer gewerkschaftlichen Organisierung aufmerksam. Denn nur ein hoher Organisationsgrad erlaubt eine wirksame Interessenvertretung. Die Gewerkschaften Unia und Geko führen am 11.Oktober von 8.00 bis 12.00 Uhr auf den Parkplätzen der Autobahnraststätte Grauholz eine Flugblatt-Verteilaktion durch.