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SBB Infrastruktur

Laufbahnmodell Intervention SBB: «Wir wollen eine gerechte Lösung»

Lösch- und Rettungszug der SBB. © SBB

Mittels Petition forderten B100-Lokführer:innen der Intervention SBB eine Gleichbehandlung mit ihren Kolleg:innen von Infrastruktur Verfügbarkeit & Unterhalt (I-VU) und SBB Cargo. Nach über zwei Jahren konnte im Dezember 2024 ein neues Laufbahnmodell in Kraft treten. Es bringt für 150 Mitarbeitende eine Aufwertung, erfüllt aber die Kernforderung der Petition nicht.

Im Frühjahr 2022 forderten B100-Lokführer:innen (Triebfahrzeugführer:innen von Zügen bis 100 km/h) der Intervention SBB mit einer Petition die Gleichbehandlung mit B100-Lokführer:innen von I-VU und Cargo und eine entsprechende zusätzliche monetäre Anerkennung ihrer Tätigkeit. Zuvor waren – ebenfalls angestossen durch den SEV – diverse Massnahmen bei I-VU und Cargo umgesetzt worden, welche die Funktion der B100-Lokführer:innen lohnmässig aufwerteten: Bei Cargo wurde das Anforderungsniveau bei Erfüllung von bestimmten Kriterien von F auf G angehoben. Bei I-VU wurde eine Marktzulage von 3000 Franken pro Jahr eingeführt.

Die Frage, wie mit den B100-Lokführer:innen der Intervention (siehe Kasten) umgegangen werden soll, blieb offen, zumal die Einführung einer Marktzulage analog I-VU abgelehnt wurde. Ausgelöst durch die Petition befasste sich im Anschluss eine Arbeitsgruppe mit dem Thema und erarbeitete ein neues Laufbahnmodell der Intervention, das seit dem 1. Dezember 2024 in Kraft ist. Dieses führt für rund 150 Mitarbeitende zu einer monetären Aufwertung ihrer Funktion: Die Gruppenführer- und Offiziersfunktionen wurden um ein Anforderungsniveau von F auf G respektive von G auf H angehoben, was zu einem höheren Lohnmaximum und entsprechend höherem Entwicklungsspielraum führt. Zudem kann neu die Fahrkompetenz TFF (Triebfahrzeugführende) B100 auf Stufe Gruppenführer weiterhin beibehalten werden. Das heisst, dass entgegen dem alten Modell Wachtmeister und Feldweibel weiterhin Lösch- und Rettungszüge fahren dürfen. Die Funktion Soldat Lokführer / Soldatin Lokführerin geht hingegen im neuen Laufbahnmodell der Intervention leer aus: Sie bleibt im Anforderungsniveau F ohne zusätzliche monetäre Vergütung, obschon diese Funktion sehr viele Zusatzaufgaben und grosse Verantwortung inne hat.

«Das neue Laufbahnmodell Intervention hat positive Auswirkungen für rund 150 Personen, was der SEV sehr begrüsst», stellt der zuständige SEV-Gewerkschaftssekretär Michael Buletti fest. «Allerdings bleibt die Kernforderung der Petition – die monetäre Besserstellung der B100 Lokführenden/Soldat:innen – weiterhin offen». Der SEV stehe aktuell in Kontakt mit den Betroffenen und prüfe das weitere Vorgehen. «Wir bleiben am Ball und werden uns weiterhin für eine gerechte Lösung einsetzen», so Buletti weiter.

Ein weiterer Punkt im neuen Laufbahnmodell Intervention ist die Einführung von Funktionsumschreibungen. Bis anhin wurden die einzelnen Funktionen konkret in Stellenbeschreibungen erfasst. Neu werden einzelne Aufgaben stärker zusammengefasst und die Funktionen sehr viel allgemeiner umschrieben. Der SEV steht dieser Entwicklung kritisch gegenüber.

Chantal Fischer

Intervention SBB

Die Intervention SBB ist eine professionelle Einsatzorganisation mit 16 Standorten in der ganzen Schweiz. Die Intervention setzt sich bei Ereignissen auf dem Bahngebiet oder dessen Umgebung für eine sichere und rasche Rückführung in den geordneten Zustand ein und unterstützt dabei die öffentlichen Blaulichtorganisationen.

Die Intervention SBB ist mit ihren rund 350 Mitarbeitenden rund um die Uhr einsatzbereit und verfügt über gut 80 Rettungsfahrzeuge auf Schiene und Strasse.