SBB Cargo International
Neuer GAV gilt ab 1. Januar 2023
Der letztes Jahr ausgehandelte neue GAV SBB Cargo International tritt per 1. Januar 2023 in Kraft, wie ihn die Verhandlungsdelegationen Ende letzten Jahres in einem Beschlussprotokoll festgehalten haben. Darauf haben sich der SEV, Transfair und der KVöV am 25. Mai mit der Unternehmensleitung geeinigt. Der VSLF dagegen lehnt das Verhandlungsresultat ab und wird ab 1. Januar 2023 nicht mehr Sozialpartner bei SBB Cargo International sein.
«Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis dieser Verhandlungen, die das Mandat unserer Mitglieder respektieren, die sich mit grosser Mehrheit für die Annahme des Verhandlungsergebnisses ausgesprochen haben», sagte SEV-Vizepräsident Christian Fankhauser nach der Einigung. Wie in der SEV-Zeitung 4/2022 berichtet, haben die SEV-Mitglieder bei SBB Cargo International den neuen GAV im Februar in einer digitalen Abstimmung deutlich angenommen: 75 % der Teilnehmenden stimmten Ja, 20,3% Nein und 4,7 % votierten mit einer Enthaltung. Von den teilnehmenden Lokführer:innen stimmten zwei Drittel zu. Sie folgten damit der Einschätzung der SEV-Verhandlungsdelegation, dass der neue GAV ein guter Kompromiss ist, der dem Personal wertvolle Verbesserungen bringt, während die Zugeständnisse tragbar bleiben und dazu dienen, den Verlust von Aufträgen an die Strasse oder an andere Bahnen zu verhindern.
Christian Fankhauser bedauert die Weigerung des VSLF, den neuen GAV zu unterzeichnen. «Der SEV hat stets versucht, den Zusammenhalt innerhalb der Personalorganisationen zu wahren und den VSLF in unsere gemeinsam getragenen Beschlüsse einzubeziehen.»
Weil der VSLF den neuen GAV nach längerer Bedenkzeit weiterhin ablehnte, beschloss die Unternehmensleitung im April, den bisherigen GAV auf Ende Jahr zu kündigen. Damit drohte per Ende Jahr ein vertragsloser Zustand.
Der SEV führte am 2. Juni (nach Redaktionsschluss) für seine Mitglieder eine weitere Video-Konferenz durch und steht ihnen bei allfälligen Fragen zur Verfügung.
Markus Fischer