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SBB/SBB Cargo

Gemeinsam zum besten Resultat

Wir haben ein ausgesprochen schwieriges Jahr mit der SBB hinter uns. Erinnern wir uns daran, dass das Unternehmen am Vorabend des 1. Mai drei Sparmassnahmen zulasten des Personals angekündigt hat. Wir können stolz darauf sein, dass wir uns von Anfang an geweigert haben, darüber zu verhandeln. Vor allem, weil wir sie als untragbar beurteilt haben. Die Kaufkraft des Personals wäre gleich doppelt beschnitten worden: durch die paritätische Bezahlung der Risikobeiträge an die Pensionskasse wie auch durch die Erhöhung der Beiträge an die Krankheitskosten. Besonders ungerecht wäre die dritte Massnahme, mit der die SBB die Berufsinvalidität abschaffen wollte.

Was ist davon übrig geblieben? Bei der Berufsinvalidität konnte man nicht von Verhandlungen sprechen, zumal der Vertrag direkt zwischen dem Unternehmen und der Pensionskasse besteht. Wir erwarten von der SBB weiterhin, dass sie sich als sozial verantwortliches Unternehmen aufführt.

Die beiden anderen Massnahmen sind inzwischen ausgesetzt worden, da der finanzielle Druck von Seiten des Bundes abgenommen hat.

Beim Lohn kommt es bei SBB und SBB Cargo nach schwierigen Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern zu Massnahmen im Bereich von 3,3 % der Lohnsumme. Die Einigung ermöglicht es insbesondere, dass Angestellte in den untersten Anforderungsniveaus von im Vergleich höheren Verbesserungen profitieren. Trotz unseren Bemühungen verunmöglicht es der Mechanismus im GAV leider, dass Personen mit Lohngarantie von der Reallohnerhöhung profitieren.

Während der Dauer der Lohnverhandlungen haben die Sektionen und Unterverbände laufend der Verhandlungsgemeinschaft ihre Sorgen mitgeteilt und in die Gespräche eingebracht. Wir werden diesen Weg weitergehen, denn diese anhaltende Verbindung mit den von den Verhandlungen direkt Betroffenen ist unentbehrlich. Sie ist wesentlich für unser Mandat, das uns übertragen worden ist; aber auch damit jede und jeder Beschäftigte sich betroffen und einbezogen fühlt, wenn es um seine oder ihre Lohn- und Arbeitsbedingungen geht. Nur auf diesem gemeinsamen Weg erzielen wir das bestmögliche Ergebnis.

Editorial von Valérie Solano, Vizepräsidentin SEV