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Thomas Giedemann

Kompetent und passioniert

Thomas Giedemann ist längst ein bekannter Kopf im SEV und im öffentlichen Verkehr. Bisher zäher Kämpfer an der Spitze des LPV Tessin, arbeitet er nun seit Anfang Jahr als Gewerkschaftssekretär in Bellinzona. Er weiss bestens, dass gewerkschaftliche Erfolge in erster Linie auf dem Organisationsgrad gründen.

«Die Mitgliederwerbung hängt von verschiedenen Umständen ab; es lässt sich nicht immer eine passende Konstellation finden, die zum Erfolg führt.» Er betont: «Es gibt immer viele Argumente, die sich anbringen lassen, und deshalb gilt es, die passenden auszuwählen, um die Personen, die man anspricht, nicht zu überfahren. Man kann sich über die Zahl und die Qualität der Gesamtarbeitsverträge auslassen, die der SEV zustande gebracht hat, über den wichtigen Umstand, dass der SEV auch auf der politischen Bühne von sich hören lässt, um bestmögliche Rahmenbedingungen für den öffentlichen Verkehr zu erreichen. Deswegen ist es nicht nur der Erfolg des Werbenden, wenn er Erfolg hat, sondern das Ergebnis der Arbeit des SEV insgesamt.»

Thomas Giedemann unterstreicht deutlich, wie wichtig es ist, die Basis einzubeziehen: «Ich finde es gut, dass die Kolleg/innen mit eigenen Augen sehen können, wie der SEV aufgebaut ist, mit dem Profi- und dem Miliz-Apparat. Es ist jedoch angebracht, dass bei Treffen jeweils ein Gewerkschaftssekretär oder eine Vertrauensperson mit dabei sind.»

Nach vielen Jahren als Miliz-Aktivist hat sich Thomas entschieden, den SEV zu seinem Beruf zu machen. «Ehrlich gesagt ist der Grund, warum ich mich als Gewerkschaftssekretär bewarb, der körperliche Verschleiss in den fast 30 Jahren als Lokführer. Meine Erfahrung ist der greifbare Beweis dafür, wie belastend die im öV übliche Schichtarbeit ist.»

Welches sind nun Thomas’ Schwerpunkte für die Gewerkschaftsarbeit und den öffentlichen Verkehr? Er antwortet ohne zu zögern: «Der Neoliberalismus in der Wirtschaft wird immer hemmungsloser, obwohl es offensichtlich ist, dass er den Menschen, die sich ihr tägliches Brot verdienen müssen, nichts Gutes bringt, und erst recht nicht der Gesellschaft als Ganzes. Als Gewerkschaft müssen wir weiter dagegen halten und diese Ideologie mit all ihren schädlichen Auswirkungen bekämpfen.»

Françoise Gehring