Telecom SBB: 104 Stellen weg – auch durch Auslagerung!?
Telecom SBB plant einen massiven Abbau bisheriger Stellen. Davon betroffen sind 104 Stellen, respektive 116 Mitarbeitende. Besonders störend ist für den SEV dabei, dass die SBB zwar genau auf die Stelle hinter dem Komma weiss, wie viele Stellen sie bei Telecom SBB abbauen will, aber nicht kommuniziert, wo genau und weshalb.
Arne Bennox, Leiter des Bereichs Telecom SBB (TC) stellte dem SEV im Oktober 2017 das Projekt «Organisatorische Ausrichtung Telecom» vor. Teil des Projekts war eine neue Flächenorganisation, die per 1. März 2018 eingeführt wurde. In einer zweiten Phase soll Personal in der Anlagenprojektierung, bei AVOR und Ausführung, reduziert werden, bei gleichzeitiger Schaffung von Personalressourcen für die Herausforderungen der Digitalisierung in Technik und Anlagenmanagement. Dabei war die Rede von 104 abzubauenden Stellen, insbesondere 70 Stellen im Projekt- und Auftragsmanagement und in der digitalen Field Force. Der SEV monierte bereits dazumal, dass dies eine enorm hohe Zahl sei in Anbetracht dessen, dass vieles unklar war und nur auf Annahmen beruhte, wie Bennox selber zugab. Der SEV forderte deshalb für die zweite und dritte Phase ein erneutes Konsultationsverfahren, was die SBB schliesslich akzeptierte.
Immer mehr Aufgaben
Unter dem Titel «Umsetzung Telecom 2020» kommen die Pläne ein Jahr und ein Konsultationsverfahren später nun wieder auf den Tisch. Noch immer bestehen viele – selbstdeklarierte – Unklarheiten. Mit grossem Erstaunen stellt der SEV ausserdem fest, dass die SBB allen Fragezeichen zum Trotz noch immer einen massiven Abbau vollziehen will und auch im neu benannten Projekt von 104 Stellen spricht. Dem SEV ist schleierhaft, wieso die Pläne der SBB keinerlei Entwicklung durchgemacht haben in den letzten 12 Monaten und trotzdem ein identischer Stellenabbau stattfindet. Das lässt nur einen Schluss zu: Die genannte Zahl ist eine finanzgetriebene, durch Finanzschreibtischtäter vorgegebene Abbauzahl, die sich offensichtlich nicht durch wegfallende Aufgaben erklären lässt.
Es sollen also auf jeden Fall Stellen abgebaut werden, obschon Arbeit und Aufgaben vorhanden sind. Denn bereits 2017 machte TC Aussagen dahingehend, dass mit dem «explosionsartigen Datenwachstum, neuen Technologien, der Steigerung der Anzahl vernetzter Geräte, kürzeren Lebenszyklen und der immer bedeutenderen Security» grosse Anforderungen bestehen. Für den SEV ist deshalb klar, dass für die vielseitigen Arbeiten zumindest teilweise eine Auslagerung an Externe droht. Wie sollte TC sonst auf die Idee kommen, 104 Stellen reduzieren zu wollen, was einem Abbau von rund jeder fünften Stelle gleichkommt.
Stellenabbau nicht verantwortbar
SEV-Gewerkschaftssekretär Urs Huber, der für die SBB Infrastruktur zuständig ist, zeigt sich sehr misstrauisch: «Leistungen einzukaufen, während gleichzeitig 104 Stellen, respektive 116 Mitarbeitende, ihre Stelle verlieren, ist nicht oder nur in absolut erklärbaren Ausnahmefällen verantwortbar. Wir lehnen diesen radikalen Stellenabbau bei Telecom dezidiert ab, umso mehr, da die SBB es bis heute nicht geschafft hat, die Gründe dafür zu nennen. Sollte das Projekt realisiert werden, so muss die Projektdauer auf jeden Fall verlängert werden, um eine personalgerechtere Umsetzung zu ermöglichen. Die Planung und der Zeitraum der Neuausrichtung muss so gestaltet werden, dass keine Mitarbeitenden in die Berufliche Neuorientierung verschoben werden.»
Die Situation ist absurd und für den SEV nicht akzeptabel. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Telecom SBB es nicht schafft, die besagten Vorwürfe zu widerlegen. TC beschwichtigt zwar, dass es sich bei der Zahl von 104 Stellen «um eine Planzahl handelt, die zusammen mit anderen Grössen im Rahmen des Leuchtturms Telecom 2020 eine Richtgrösse bildet», und um «eine Schätzung mit einer schlussendlich möglichen Abweichung». Nichtsdestotrotz steht für den SEV fest, dass mit dem Projekt der SBB auf jeden Fall 116 Mitarbeitende ihre jetzige Stelle verlieren werden, auch wenn noch einiges unklar und offen ist.
Immerhin ist festzuhalten: Neben dem Abbau von 116 Mitarbeitenden soll es auch einen Aufbau von 30 neuen Stellen geben. Und 20 Stellen sollen nun statt 2020 erst 2021 abgebaut werden.
Der SEV wird sehr genau hinschauen, was die SBB konkret plant, insbesondere bei allfälligen Outsourcing-Gelüsten. Und er bleibt bei seiner Forderung, dass keine Arbeiten ausgelagert werden dürfen bei gleichzeitigem Stellenabbau. Es muss auch möglich sein, für Mitarbeitende der Telecom innerhalb der SBB eine neue Stelle zu finden. Bei der heutigen Arbeitslandschaft und oft fehlendem Personal in technischen Bereichen sowieso.
Chantal Fischer
Kommentare
Darioly René 18/11/2018 09:11:49
Bonjour, je ne pensais pas le dire un jour, mais ils y sont arrivés, ils, les Managers. Après plus de 40 ans de service je ne me retrouve plus dans l’entreprise. En ayant plus qu’en tête leurs objectifs et bonus en découlant, ils créent des situations aberrantes. Certes des idées nouvelles ont toujours été les bienvenues mais si les seules idées sont de diminuer le personnel là je me dis qu’ils ne savent pas ce que nous faisons, les années de perfectionnement et de connaissances acquises.
Certes nous engageons des temporaires pour nous épauler mais il faut les former à notre travail et aux spécificités de notre entreprise, sans avoir l’assurance qu’ils resteront jusqu’à ce que nous n’ayons plus besoin d’eux.
Concernant TCW je comprends encore moins, la surcharge de travail est chronique, des collègues sont en « Burn out », on sait qu’avec « Léman 2030 », « CEVA » et les autres grands projets de l’arc Lémanique le travail va encore croitre mais ou nous annonce quand même des suppressions de places de travail.
Ils oublient l’essentiel de notre job, faire en sorte que les trains roulent, soient à l’heure afin que nos clients soient satisfaits et que pour cela il faut des gens motivés, consciencieux, méticuleux et ayant des connaissances spécifiques pour agir rapidement, avec ces suppressions l'entreprise va perdre beaucoup de connaissances, de savoir-faire. Pour moi le management comme il est enseigné ne vaut rien s’il est appliqué aveuglément sans étudier d’abord l’environnement de l’entreprise et en ne se souciant que des objectifs. Les nouveaux postes promis seront dans des domaines spécifiques et il n'y aura aucune garantie qu'ils puissent être repourvu par des collègues qui seront mis de côté.
Salutations R. Darioly