Petition zum SBB-Projekt «Berufsbilder Operating»
Transparenz und keine Rückstufungen!
Innert eines Monats haben 1000 Kolleg/innen die Petition des SEV-Unterverbands TS zum Projekt «Berufsbilder Operating» unterzeichnet. Eine Delegation von TS und SEV übergab die Unterschriften am 13. November an Claudio Pellettieri, Leiter Zugbereitstellung (ZBS) beim Personenverkehr.
Die Petition fordert den Verzicht auf Rückstufungen, Transparenz der Einreihungen und Funktionszuordnungen sowie Klarheit zur Dienstorganisation per 1. Januar 2018.
Video-Interviews
mit Claude Meier, Zentralpräsident TS (auf Deutsch) und Jean-Pierre Etique, Gewerkschaftssekretär SEV (auf Französisch): warum die Petition des SEV-TS zum Projekt «Berufsbilder Operating?»
«Etwa 80% der 226 Mitarbeitenden, die wegen der neuen Berufsbilder bei Operating zurückgestuft werden sollen, arbeiten bei ZBS», sagte TS-Zentralpräsident Claude Meier bei der Übergabe. «Mit der Petition wollen wir den Betroffenen eine Stimme geben und aufzeigen, wie schlecht die Stimmung beim Personal ist. Auch Jüngere finden es nicht gut, wie mit den Älteren umgesprungen wird.»
Denn viele Zurückgestufte können auf viele Jahre Berufserfahrung beim Rollmaterialunterhalt der SBB zurückblicken. Doch die Erfahrung zählte bei der Funktionszuteilung offenbar nicht, ebenso wenig interne Ausbildungen. «Diese sind in vielen Personaldossiers gar nicht dokumentiert. Wie wollt ihr so das Personal künftig für Kurse motivieren?» wollte die Delegation wissen.
Bedarf an Funktionsträgern gründlich abgeklärt?
Er verstehe gut, dass Rückstufungen als mangelnde Wertschätzung empfunden werden und demotivieren, auch wenn es eine Lohngarantie gibt, sagte Claudio Pellettieri. «Sparen war aber nicht unser Ziel.» Der Stellenbedarf in den einzelnen Funktionen sei «ergebnisoffen» abgeklärt worden. Es resultierten bei Operating insgesamt dreimal mehr Anhebungen von Anforderungsniveaus als Rückstufungen. «Wir investieren also ins Personal, die Personalkosten steigen.» Doch ZBS brauche für die Levels 3 und 4 der Instandhaltung halt einfach weniger Leute, als dafür heute qualifiziert wären. Darum sei man um Rückstufungen nicht herumgekommen.
«Ihr hättet die Überzähligen, die ihr in tiefere Levels eingeteilt habt, aber nicht zurückstufen müssen. Das wäre eine Investition in die Motivation des Personals gewesen», entgegnete die SEV-TS-Delegation. «Zudem werden viele Betroffene bei ihrer effektiven Arbeit ab dem 1. Januar offenbar gar nicht tiefere Anforderungen erfüllen müssen, sondern gleiche oder sogar höhere als heute», hielt die Delegation weiter fest. «Es scheint, dass der Stellenbedarf in den einzelnen Funktionen an den Standorten nicht gründlich genug ermittelt wurde. Die Dienstorganisation ab dem 1. Januar ist vielerorts noch nicht klar. Und warum gibt es Stellenausschreibungen der Levels 3 und 4?»
Darauf sollten sich die Betroffenen melden, sagte Claudio Pellettieri. Er wolle am 20. Dezember dem Begleitausschuss die neue Dienstorganisation detailliert vorstellen. Vorher schon erwartet der SEV-TS Antworten auf die beiden andern Petitionsforderungen.
Markus Fischer