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Sparprogramm Railfit 20/30

SEV und SBB erzielen Verhandlungsergebnis

Gegen 100 Personen haben heute Nachmittag vor dem SBB-Sitz in Bern Mahnwache gehalten, während drinnen Gewerkschaften und SBB zum vierten Mal über Massnahmen des Sparprogramms Railfit 20/30 verhandelten, die den Lohn und die Sozialleistungen betreffen. Es resultierte ein Kompromiss, den aber der Stiftungsrat der Pensionskasse morgen noch genehmigen und der GAV-Ausschuss des SEV nächste Woche auch noch ratifizieren müssen.

Nach den Verhandlungen zieht Manuel Avallone Bilanz und dankt den Kolleg/innen für die Unterstützung.

Einmal mehr betrafen die Verhandlungen einerseits die Berufsinvalidität, das heisst die Sozialleistungen der SBB im Fall gesundheitlich bedingter Berufsunfähigkeit, beispielsweise von Zugpersonal, Rangierern oder Mitarbeitendem in andern sicherheitsrelevanten Berufen. Die SBB wollte den Zugang zu diesen Sozialleistungen per 1. Januar 2017 erheblich erschweren und so mehrere Millionen Franken pro Jahr sparen, wie sie am 22. September an der Medienkonferenz zum Sparprogramm Railfit 20/30 publik machte.

Verhandelt wurde andererseits über die Risikoprämien der Pensionskasse: Diese wollte die SBB-Führung per 1. Januar 2017 neu paritätisch aufteilen, wie sie am 22. September weiter ankündigte. Bisher hatte die SBB die Prämien voll übernommen. Diese Sparmassnahme entspräche einem einprozentigen Abzug vom versicherten Lohn, was zum Beispiel bei einem Bruttolohn von 80'000 Franken 640 Franken ausmachen würde. Die SBB-Spitze hatte es nicht für nötig befunden, vorgängig mit ihren Sozialpartnern darüber zu verhandeln.

Verhandlungen bewirkt

Die SBB-Führung ging davon aus, dass ihr Verhandlungspartner für beide Sparmassnahmen der Stiftungsrat der Pensionskasse SBB sei.

Umso heftiger protestierte der SEV, führte landesweite Personalversammlungen durch und forderte die SBB-Leitung zu Verhandlungen auf, wozu diese schliesslich bereit war. Während  der ersten Verhandlungsrunde am 22. November am SBB-Sitz in Bern hielten über 300 SEV-Mitglieder draussen Mahnwache. Doch drinnen blieb eine Einigung aus, wie auch bei den folgenden Verhandlungsrunden am 24. und 28. November.

Kompromiss erzielt

Diesmal aber ist es zu einer Einigung gekommen. Um 16 Uhr trat der Leiter der gewerkschaftlichen Verhandlungsdelegation, SEV-Vizepräsident Manuel Avallone, aus dem Gebäude und teilte den wartenden Kolleginnen und Kollegen mit, dass eine mögliche Lösung gefunden worden sei, die aber erst noch der Stiftungsrat der Pensionskasse SBB an seiner morgigen Sitzung genehmigen müsse. Und SEV-intern müsse nächste Woche auch noch der GAV-Ausschuss das Ergebnis ratifizieren.

Avallone schloss mit dem Dank an alle, die mit ihrer Präsenz an diesem Nachmittag sowie am 22. November und an den Personalversammlungen die Mobilisierung des SEV unterstützt haben. Die Details der Lösung werden zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert.

Fi

 

Fotos von der SEV-Mahnwache vom 8. Dezember am SBB-Sitz in Bern

Kommentare

  • Alex Bringolf

    Alex Bringolf 08/12/2016 18:16:44

    Auch ich danke allen Beteiligten der Mahnwache. Ich hoffe natürlich, dass der Kompromiss nicht nur eine einseitige Beteiligung der Mitarbeitenden bedeutet. Das wäre kein schönes Weihnachtsgeschenk. Mit Personalabbau und damit stärkerer Belastung unseres Arbeitsplatzes müssen wir schon viel beitragen, kürzt uns wenigestens nicht den Zahltag!!

  • Denise Engel

    Denise Engel 12/12/2016 11:15:40

    vielen Dank Manuel für diese grossartige Leistung. Es sollte für niemanden selbstverständlich sein, dass ihr euch so für uns einsetzt und auch noch ein gutes Resultat erzielt. Merci vielmals.