Treffen der Peko-Mitglieder zum Start der Amtsdauer
Nur mit-, nicht gegeneinander
Die weitaus meisten Sitze in den Personalkommissionen der SBB sind von SEV-Mitgliedern besetzt. An einer Tagung trafen sie sich stufen- und divisionsübergreifend.
«Die Personalkommission ist eine Vertretung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – seid euch immer bewusst, wer euch gewählt hat!», ermunterte SEV-Präsident Giorgio Tuti die Peko-Mitglieder zum Beginn der Tagung in Bern. Er sprach damit das Problem an, dass Peko-Mitglieder immer wieder in einen Zwiespalt zwischen Personal- und Unternehmensinteressen kommen können, da sie ja alle den Lohn vom Unternehmen beziehen.
Sich kennen, miteinander reden
Umso wichtiger ist es, dass die Personalkommissionen und die Gewerkschaft am gleichen Strick ziehen. Grundlage dafür ist der persönliche Kontakt und der regelmässige Austausch untereinander. Unter diesem Motto stand dann auch die Tagung, an welcher rund 100 Peko-Mitglieder aus Fläche, Divisionen und Konzern teilnahmen. Manuel Avallone, der für SBB-Fragen zuständige Vizepräsident, leitete den Anlass. Er ist beim SEV verantwortlich für die Pekos bei der SBB, wobei die divisionsverantwortlichen Gewerkschaftssekretäre auf der entsprechenden Ebene den Kontakt pflegen: Jürg Hurni für den Personenverkehr, Urs Huber für die Infrastruktur, Philipp Hadorn für Cargo sowie Daniel Froidevaux für Immobilien und Konzernbereiche.
An der Tagung äusserten sich auch mehrere Zentralpräsidenten der Unterverbände, von denen zwei ebenfalls Peko-Funktionen haben. Sie wiesen darauf hin, dass der wichtigste Ort für den Austausch die jeweiligen Sektionsversammlungen sind. Dort gelte es, jeweils mit den Peko-Mitgliedern die gegenseitigen Anliegen zu besprechen.
Von Seiten der Gewerkschaft wurde auch Rückendeckung zugesichert: «Wir sind da, um euch in Konfliktsituationen zu unterstützen», betonte AS-Zentralpräsident Peter Käppler.
Von der Basis kam kein Widerspruch, im Gegenteil: «Welches sind die Unterschiede der Interessen zwischen Personalkommission und SEV? Keine!», rief Ruedi Baumann von der Peko Personenverkehr in den Saal und erntete Applaus. Es gelte, noch näher zusammenzurücken und sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, war die einhellige Meinung.
Schliesslich meldete sich auch der neue Präsident der Personalkommission des Konzerns zu Wort, Walter Buchmann: «In den letzten Jahren lief es in der Zusammenarbeit sicher nicht überall gut; wir müssen daran arbeiten, und vor allem müssen wir an unseren Treffen den offenen, gegenseitigen Austausch intensivieren.»
Zukunft der Peko gestalten
Bei den Verhandlungen zum neuen Gesamtarbeitsvertrag wurde vereinbart, dass bis Mitte 2016 Verhandlungen über die Gestaltung der betrieblichen Mitwirkung bei der SBB zu führen sind. SBB und SEV haben an einer Kickoff-Sitzung die jeweiligen Positionen ausgetauscht; als nächster Schritt ist im Dezember ein Workshop angesetzt. Bis dann wollen Peko und SEV eine klare gemeinsame Haltung festlegen.
Mehrere Redner betonten, es dürfe nicht darauf hinauslaufen, dass die Peko auf Divisions- und Konzernstufe praktisch verschwinde. Dennoch unterstützen sie den vereinbarten Grundsatz, dass betriebliche Mitwirkung von der Fläche ausgehen soll – dort wo die Mitarbeitenden sind.
Peter Moor