Bei den Transports publics genevois (TPG) wird dem SEV Recht gegeben

Untersuchung bei den TPG: Bestätigung für den SEV

Nachdem sich die TPG zuerst taub gestellt hatten, wollen sie jetzt unverzüglich eine Untersuchung, die Licht in die Managementmethoden des Unternehmens bringen soll. Damit hat der SEV sein Ziel erreicht, wie Vize-Präsidentin Barbara Spalinger im Gespräch sagt.

Barbara Spalinger

Barbara Spalinger, die Direktion der TPG hat entschieden, Klarheit betreffend der Manegementmethoden zu schaffen, die der SEV kritisiert hat. Eine sehr gute Nachricht …

Absolut! Obschon man diese Entscheidung nur begrüssen kann, möchte ich auch sagen: endlich! Wir haben vor mehr als einem Jahr schon den früheren Direktor darauf aufmerksam gemacht, aber er hat die Ohren verschlossen.

Die Entschlossenheit des Vorstandes der Sektion SEV-TPG und der Gang an die Presse Mitte Juli habem also gefruchtet …

Sicherlich. Ich denke auch, dass der Direktor ad interim – natürlicherweise – nicht alles wusste. Die Sitzung, die wir am 5. August mit ihm zusammen hatten, ermöglichte es, einige Fakten zu klären. Es scheint auch, dass die Direktion der TPG die Auswirkungen des Tötungsdelikts von 2011 unterschätzte, als ein Angestellter einen seiner Vorgesetzten erschoss, dessen Führungsstil er nicht mehr ertrug. Seither sind die Mitarbeitenden noch empfindlicher gegennüber den Methoden ihrerChefs.

Die Delegation des Vorstandes der Sektion SEV-TPG, die mich zu diesem Treffen begleitete – sie setzte sich aus Michel Viret, Vincent Leggiero und Fabio Zamuner zusammen – hat deutliche Beispiele der Zustände bei den TPG erzählt. Der Direktor ad interim hat ihnen sehr aufmerksam zugehört.

Der SEV ist damit einverstanden, dass Bernard Ziegler mit der Untersuchung betraut wird. Warum begrüsst der SEV diese Wahl?

Diese Wahl kann man nicht ablehnen. Herr Ziegler kennt die TPG, weil er viele Jahre lang im Verwaltungsrat sass. Dadurch, dass er mit der Aufklärung der Umstände des Todes von Adeline M., der Sozialtherapeutin im Zentrum «La Pâquerette», beauftragt war, und als ehemaliger Genfer Staatsrat hat er sehr viel Erfahrung. Das zeigt, dass auch die TPG die Angelegenheit sehr ernst nehmen.

Welche Haltung wird der SEV in Bezug auf diese Untersuchung einnehmen?

Die Sektion SEV-TPG wird das Personal, ob es nun gewerkschaftlich organisiert ist oder nicht, zur Teilnahme ermutigen, umso mehr, weil die Anonymität gewährleistet ist. Ausserdem kann jeder und jede Angestellte, von welchem Arbeitsplatz auch immer, Kontakt mit Herrn Ziegler aufnehmen. Das ist ein wichtiges Element, denn es erlaubt es, weitere Informationen einfliessen zu lassen, denen der Anwalt Relevanz beimisst. So verhindert man auch, dass die Fragestellung zu sehr auf den Bereich Betrieb eingeschränkt wird.

Stärkt die Eröffnung dieser Untersuchung die Position des SEV?

Ganz klar. Von den drei bei den TPG tätigen Gewerkschaften hat nur er sich derart hartnäckig für die Enthüllung der Führungsschwächen eingesetzt. Dies hat uns auch Kosten verursacht, indem unser Gewerkschaftssekretär Ziel einer Ehrverletzungsklage wurde. Vor Gericht erhielt er Recht. Die Klage sollte ganz klar den SEV und das von ihm vertretene Personal treffen. Die Eröffnung der vom SEV verlangten Untersuchung nützt unseren Mitgliedern, aber auch jenen der andern Gewerkschaften und den Nichtorganisierten. Das stärkt unsere Bewegung innerhalb des gesamten Personals. 

Vivian Bologna / pan.