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Internationaler Personenverkehr

Lohnschutz und Kooperationsmodell im Bahnverkehr gegenüber EU verteidigen!

Im Hinblick auf die mit der EU geplanten Verhandlungen lehnt die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV eine Liberalisierung des internationalen Personenverkehrs, wie sie das Bundesamt für Verkehr (BAV) vorschlägt, ab. Für den SEV sind weder die Arbeitsbedingungen noch das Kooperationsmodell verhandelbar.

Der SEV ist dagegen, Flixtrain Zugang zum Schweizer Eisenbahnnetz zu gewähren, auch wenn es vorerst nur wenige Verbindungen sein sollen. © Flixtrain

Auf der Suche nach möglichen Zugeständnissen hat die Bundesverwaltung letzten Mittwoch erstmals die Bahngewerkschaften getroffen, um Verhandlungsspielräume im Verkehrsdossier auszuloten. «Bei diesem Gespräch hat der SEV klar deponiert, dass er jedes Nachgeben beim Schutz der Löhne und Arbeitsbedingungen sowie auf Kosten des gut funktionierenden Schweizer Bahnsystems ablehnt», sagt SEV-Präsident Matthias Hartwich. 

Für ein soziales Europa – gegen Liberalisierung und Dumping! 

«Der SEV unterstützt den bilateralen Weg der Schweiz mit der EU, lehnt aber eine Liberalisierung des Bahnverkehrs in der Schweiz ab. Die Schweiz soll beim internationalen Personenverkehr weiterhin am bewährten Kooperationsmodell festhalten», führt Hartwich aus. Der Bundesrat selbst hat erst vor zwei Jahren in seinem Bericht zur zukünftigen Marktordnung im Fernverkehr ausdrücklich das Kooperationsmodell propagiert. 

Insbesondere ist der SEV dagegen, Flixtrain Zugang zum Schweizer Netz zu gewähren, auch wenn es vorerst nur wenige Verbindungen sein sollen. Flixtrain ist eine Vermittlungsplattform à la Uber und kein Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Der Billiganbieter kauft alle Leistungen bei Subunternehmen ein, transportiert also gar keine Reisenden. Dieses Geschäftsmodell erhöht das Risiko von Sozialdumping, weil damit die Arbeitgeberverantwortung an Subunternehmen abgeschoben wird. Zudem gefährden Dumpingangebote auf einzelnen gut frequentierten und damit gewinnträchtigen Verbindungen wie München–Zürich oder Berlin–Basel–Zürich die Finanzierung des Fernverkehrs als Gesamtsystem.

Der SEV will ein soziales Europa, mit geregelten, guten Arbeitsbedingungen und starken Rechten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Für weitere Auskünfte:

Matthias Hartwich, Präsident SEV, 079 945 57 26
Simon Burgunder, Koordinator Verkehrspolitik SEV, 076 603 57 93
 

Siehe auch SEV-Medienmitteilung vom 22. Juni 2023:

Die ETF unterstützt ihre Schweizer Bahngewerkschaft