Regionalsekretariat Zürich des SEV stellt sich vor
Gesamtarbeitsverträge müssen im ZVV selbstverständlich sein
Der Zürcher Verkehrsverbund ZVV ist in vielen Beziehungen vorbildlich – bei der Vertragssituation aber gar nicht. Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV lanciert nun eine Kampagne bei ihren Mitgliedschaftsunternehmen in der Region, um Gesamtarbeitsverträge abzuschliessen.
Über 60 Gesamtarbeitsverträge existieren in der Schweiz im öffentlichen Verkehr, aber keiner davon in der ZVV-Region. Das soll sich ändern: Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV tritt mit den Firmen, deren Personal sie vertritt, in Verhandlungen, um endlich die Sozialpartnerschaft auf die ihr gebührende vertragliche Basis zu stellen.
«Gesamtarbeitsverträge sind nicht Teufelswerk – im Gegenteil: Sie sind Ausdruck einer funktionierenden Sozialpartnerschaft und dienen beiden Seiten», betonte SEV-Präsident Giorgio Tuti heute Morgen an einer Medienkonferenz in Zürich. Edith Graf-Litscher, Nationalrätin (SP/TG) und Gewerkschaftssekretärin im SEV-Regionalsekretariat in Zürich, informierte darüber, dass der SEV nun einen Schritt vorwärts geht und mit den Firmen im Zuständigkeitsbereich des SEV Verhandlungen aufnimmt. Bei der SZU (Sihltal–Zürich–Üetliberg-Bahn) beginnen im April bereits konkrete Vertragsverhandlungen. Die ZSG (Schifffahrtsgesellschaft Zürichsee) und FB (Forchbahn) haben ebenfalls Verhandlungsbereitschaft signalisiert, wogegen der Verwaltungsrat der VZO (Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland) im vergangenen Sommer Verhandlungen noch abgelehnt hat.
«Unser Ziel ist, über das ganze Gebiet des ZVV gültige Standards zu Arbeitszeiten und Löhnen zu erreichen», erläuterte Edith Graf-Litscher.
(Die Postauto-Gesellschaften sind bei der Gewerkschaft Syndicom organisiert, die VBZ als städtisches Personal beim VPOD.)