SEV-Sektionskonferenz in Bern
Pensionskasse SBB und Symova schütten Gewinn aus
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An der Sektionskonferenz am Nachmittag des 4. Februars mit anschliessendem Nachtessen im Hotel Kreuz in Bern waren gegen 20 Sektionen vertreten. Mit dabei waren auch Vertreter:innen der Unterverbände und des Zentralsekretariats.
Einleitend ging SEV-Präsident Matthias Hartwich kurz auf ein paar «SEV-Schwerpunkte 2025» ein: Kampagne gegen Gewalt und 25-Jahr-Jubiläum der «Charta für die Verbesserung der Sicherheit im öV» im Herbst; Mitgliedergewinnung durch Präsenz in der Fläche – denn ein hoher Organisationsgrad gibt dem SEV Gewicht, z. B. bei Lohn- oder GAV-Verhandlungen; BAR-Verhandlungen bei der SBB; Erarbeitung eines griffigen Lohnschutzes zur Öffnung des internationalen Personenverkehrs; Beteiligung der Arbeitgeber an der Finanzierung der 13. AHV-Rente; Kampf gegen Sparmassnahmen des Bundes beim regionalen Personenverkehr usw. «Die öffentliche Hand finanziert den öV zu rund 45 %. Darüber entscheidet die Politik und daher muss der SEV in der Verkehrspolitik die Interessen seiner Mitglieder vertreten, die im öV arbeiten», betonte Hartwich. Am SEV-Kongress im Juni ist ein runder Tisch zur Finanzierung und Zukunft des öV geplant.
Wie die Pensionskasse SBB hat jetzt auch die Symova ein Beteiligungsmodell
SEV-Finanzverwalter Aroldo Cambi informierte über die 2025 zum dritten Mal erfolgte Zusatzausschüttung von Anlagegewinnen der Pensionskasse SBB an aktive und pensionierte Versicherte. Voraussetzung dafür ist eine «Mehrrendite»: Diese entsteht, wenn die Performance der Kapitalanlagen die «Sollrendite» übersteigt, die nötig ist, um den Deckungsgrad konstant zu halten – das heisst, um die vertraglichen Kapitalzinsen und Renten an die Versicherten auszurichten.
Früher konnte die PK SBB keine Zusatzausschüttungen gewähren, weil sie nach ihrer Gründung von 1999 durch Börsenabstürze in Unterdeckung geriet und saniert werden musste zulasten der Aktiven und 2011 auch mit einem grossen Beitrag des Bundes. Dieser verlangte danach als Eigner der SBB eine vorsichtige Anlagestrategie mit «risikoadjustierter Performance». Seit 2019 hat die PK SBB nun wieder eine offensivere Anlagestrategie und konnte in guten Börsenjahren wieder höhere Gewinne erzielen. Der Umwandlungssatz ist aber mit rund 4,5 % weiterhin tiefer als bei der Symova mit knapp 5 %. Angesichts des Teuerungsschubs war gerade letztes Jahr der Zustupf von 1000 Franken für alle SBB-Rentner:innen sehr wertvoll. Cambi erklärte das Beteiligungsmodell der PK SBB, das eine gerechte Aufteilung unter den Versicherten anstrebt. Auch bei der Symova-Sammelstiftung, der rund 50 Unternehmen mit je eigener Rechnung, eigenem Deckungsgrad und eigener Personalvorsorgekommission angeschlossen sind, erlaubt ein solches Modell seit 2025 auch Zusatzausschüttungen an Rentner:innen. Ein Vorsorgekommissionsmitglied berichtete, Arbeitgebervertreter hätten dies abgelehnt, weil früher höhere Umwandlungssätze noch höhere Renten ermöglicht hätten.
Echos und Tipps aus den Sektionen
PV-Sektionen lobten den Zustupf der PK SBB an die Rentner:innen. Dies sei ein Erfolg des SEV und zeige, dass sich der SEV auch für die Rentner:innen einsetzt. Mit diesem Argument habe er Neupensionierte zum Bleiben im SEV bewegen können, sagte ein Sektionspräsident. Die Neupensionierten gelte es zu kontaktieren, bevor sie den SEV verlassen.
Zur Gewinnung junger Mitglieder regte ein Lokführer an, den SEV in den Lokpersonalklassen früher vorzustellen und die Webseiten der Sektionen und Unterverbände gut à jour zu halten, da die Jungen diese öfter anschauten als Aushänge im Pausenraum. Schlecht angekommen sei die ungenügende Ausfinanzierung der Lohnaufstiege, monierten SBB-Kollegen. Junge in die Vorstände zu integrieren sei nicht einfach, aber wichtig.
Mehrere Sektionen begrüssten sehr, dass das Zentralsekretariat Urkunden für Mitgliederehrungen nun doch weiterhin ausdruckt. Der neue Bronze-Pin für 15 Jahre Mitgliedschaft stiess ebenfalls auf ein positives Echo.
Markus Fischer