Delegiertenversammlung AS
Digitalisierung im Fokus
Am 5. November fand in Olten die Delegiertenversammlung des Unterverbands AS statt, geführt durch AS-Vizepräsident Patrick Bellon. Die rund 40 Personen diskutierten engagiert über unterschiedliche Themen und wählten ihren Vorstand für die nächste Amtsdauer.
Die Versammlung wählt die neuen Amtsinhaber für die Periode 2025–2028. Der bereits gewählte neue Zentralpräsident Andreas Lüdin wird sein Amt am 1. August 2025 antreten. Er stellt sich vor und gibt Einblick in sein Privatleben. Patrick Bellon wird einstimmig als Vizepräsident bestätigt, ebenso Viviane Mumenthaler als Zentralkassierin und Lars Benninger als Jugendvertreter. Anna Schnurr übernimmt ab 1. August 2025 die Kommunikationsverantwortung von Andreas Lüdin. Dieser spricht auch über sein Ziel, den AS bis 2026 digital modern aufzustellen: «Wir wollen unsere doch begrenzte Zeit so gut und effizient wie möglich nutzen. Die Digitalisierung kann uns hier helfen, auch um die Freiwilligenarbeit attraktiver zu gestalten, nicht zuletzt für jüngere Generationen.»
Gewerkschaftliche Themen
Sibylle Lustenberger stellt sich als neue Gewerkschaftssekretärin für Gleichstellung vor und betont ihr Interesse an der Lebenswelt der Menschen und an Gleichstellungsthemen. Sie informiert über die Frauenkommission des SEV und die anstehenden Themen. Eine SBB-Umfrage hat erschreckende Erkenntnisse zu sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz an den Tag gebracht und wird die SEV-Frauen noch beschäftigen, ebenso die Initiative «Women in Rail».
Sibylle Lustenberger ist auch Bildungsverantwortliche im SEV und weist auf das neue SEV- und Movendo-Kursprogramm hin. Einige Kurse sind sehr beliebt und jeweils schnell ausgebucht.
SEV-Vizepräsident Patrick Kummer berichtet über aktuelle Themen im SBB-Dossier. Die Verlängerung der GAV SBB und SBB Cargo bis 2028 wertet er als gute Lösung, um die Anstellungsbedingungen zu sichern und Stabilität zu gewährleisten. Im 2025 werden die Sozialpartner nun Verhandlungen über die Bereichsspezifischen Arbeitszeitregelungen führen. Der SEV wird zudem Themen aus der GAV-Konferenz auf den Tisch bringen. «Das nächste Jahr wird durchaus spannend. Beide GAV sind im Grundsatz gute Gesamtarbeitsverträge. Sie haben aber, wie alle GAV, durchaus Verbesserungspotential, das wir angehen wollen». (Siehe auch Interview auf Seite 4).
Patrick Kummer informiert auch über die Lohnverhandlungen, die am Abend der Delegiertenversammlung starten. Und schliesslich weist er auch auf den Start einer Sicherheits- und Sensibilisierungskampagne der SBB hin, die am Vortag durch die Sozialpartner lanciert wurde. «Die Kampagne ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es braucht spürbare Massnahmen und einen runden Tisch, an dem gegebenenfalls auch kantonale Polizeikorps vertreten sein sollten», ist er überzeugt.
Nach dem Mittagessen gibt der AS-Werbeverantwortliche Andrea Pace Tipps zur Mitgliederwerbung und betont die Wichtigkeit eines offenen und freundlichen Auftretens. In der Diskussion geht er auf schwierigere Situationen ein.
Mitgliedergewinnung hat noch Potential
Peter Käppler gibt einen Rück- und Ausblick auf die Herausforderungen des Unterverbands: Die SBB muss bis 2035 40 Prozent der Belegschaft ersetzen, was eine grosse Chance für die Mitgliedergewinnung darstellt. Das grösste Potential liegt hierbei in Bern, wo die SBB massiv ausgebaut hat. Käppler ruft die Babyboomer im Saal dazu auf, für eine Nachfolge im SEV zu sorgen. Die Anwesenden diskutieren darüber, wie potentielle AS-Mitglieder am besten angesprochen werden können, und kommen zum Schluss, dass dies wohl eher digital als physisch vor Ort sein wird.
Die Versammlung endet mit einem positiven Ausblick auf die kommenden Jahre und den Herausforderungen, die es gemeinsam zu meistern gilt.
Chantal Fischer