VPT-Pensioniertentagung
Warum nach der Pensionierung im SEV bleiben?
Im Unterverband VPT ist in den letzten Jahren die Zahl der aktiven Mitglieder gestiegen, die der Pensionierten dagegen gesunken. Der Hauptgrund dafür ist, dass immer mehr Mitglieder bei der Pensionierung aus dem SEV austreten. Wie sie zum Bleiben bewegt werden können, war daher das Hauptthema der Branchentagung der VPT-Pensionierten am 11. September in Bern.
Die vielen Austritte bei Pensionierungen fanden bei den Tagungsteilnehmenden wenig Verständnis. «Nur zu fragen: ‹Was bringt mir die Gewerkschaft?›, ist doch egoistisch», sagte ein Kollege. «Pensionierte und Aktive müssen solidarisch sein», fand ein anderer. Es wurde an den Einsatz des SEV gegen die Streichung der Fahrvergünstigungen (FVP) für die Pensionierten erinnert, und an seinen Kampf zusammen mit dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund gegen schlechtere AHV- und Pensionskassenrenten, für eine 13. AHV-Rente usw. Diese wichtige politische Arbeit gelte es mit dem SEV-Beitrag – der für Pensionierte notabene um 50 % reduziert ist – ebenfalls zu unterstützen. Michel Stoll, ehemaliger Präsident des VPT TL, erzählte, wie sein ebenfalls längst pensionierter Amtsnachfolger Johan Pain Anfang 2021 im Lausanner Stadtparlament erfolgreich intervenierte, nachdem die städtische Pensionskasse des öffentlichen Personals die Rentenauszahlungen nach hinten verschieben wollte. «Niemals resignieren, es lohnt sich immer zu kämpfen!», sagte Michel.
Als persönliche Vorteile der Mitgliedschaft wurden aufgezählt: Berufsrechtsschutz und Beratung bei Problemen mit Sozialversicherungen (im Beitrag inbegriffen), Privatrechtsschutz für CHF 88.80 pro Jahr. Die Mitglieder werden laufend über Wissenswertes informiert. Sie können SEV- und Movendokurse gratis besuchen und jährlich 600 Franken in Reka-Checks mit 10 % Rabatt beziehen. Dazu kommen diverse weitere Vergünstigungen (siehe www.sevonline.ch/vorteile) und das ganze SEV-Angebot von Versammlungen und Ausflügen, wo man alte und neue Freundschaften pflegen kann.
Persönliche Kontaktierung wichtig
All das sei vielen Mitgliedern gar nicht bewusst, sagten Kollegen, die bei den Sektionen CJ (Jura) und TransN (Neuenburg) die Pensionierten betreuen. Darum lohne es sich, den angehenden Pensionierten all diese Vorteile bei einem persönlichen Gespräch aufzuzeigen, und zwar möglichst vor der Pensionierung. VPTZentralpräsident Gilbert D’Alessandro hofft auf möglichst viele solche Kontaktierungen durch die Sektionen, auch wenn es das neue Datenschutzgesetz nicht einfacher macht zu wissen, wer in Pension geht. Danièle Dachauer, die neu in den Branchenvorstand gewählt wurde, machte darauf aufmerksam, dass die Sektionen bei der Betreuung der Pensionierten von diesen Unterstützung brauchen. Stefanie Fürst, die neue Werbeverantwortliche und Jugendsekretärin des SEV, dankte allen im Voraus für Tipps, Kritik und den gegenseitigen Austausch, die für ihre Arbeit unverzichtbar seien.
SEV-Präsident Matthias Hartwich rief zum Unterschreiben der Petition gegen die vom Bund geplanten Kürzungen beim regionalen Personenverkehr (RPV) auf. Und im Oktober gelte es Parlamentsmitglieder zu wählen, die die Interessen der Rentner:innen und Verkehrsangestellten wirklich vertreten. Simon Burgunder, der neue Koordinator Verkehrspolitik des SEV, legte die Petition zum RPV nochmals allen ans Herz (siehe auch Interview auf Seite 2).
Einstimmig angenommen wurde der Antrag des Branchenvorstands, dass der VPT-Pensioniertentag künftig stets Ausflugs- oder Festcharakter haben soll wie 2022 und nur noch alle zwei Jahre stattfinden soll, im Wechsel mit den VPT-Tagungen, bei gleichem Budget wie bisher.
Markus Fischer
Danke, Marc-Henri! Welcome back, Danièle, im ZV VPT!
Mit einer Standing Ovation verabschiedet wurde Marc-Henri Brélaz, den die erste VPT-Pensioniertentagung 2009 in den Branchenvorstand wählte. Er präsidierte früher die SEV-Sektion TPG und deren Pensioniertengruppe. Gilbert D’Alessandro dankte ihm speziell für sein Engagement bei den TPG-Streiks. Mit Applaus wurde seine Nachfolgerin Danièle Dachauer gewählt. Sie arbeitete bis zur Pensionierung bei der Bahn Morges–Bière–Cossonay, engagierte sich in der SEV-Frauenkommission und war u. a. Vizepräsidentin des VPT-Zentralvorstandes. Viel Applaus erhielt auch Branchenbetreuer Vincent Brodard vom SEV, der in Pension geht.