Women in Rail
Es geht vorwärts!
Am 15. November haben die Sozialpartner SBB und SEV zum erneuten Austausch zur Umsetzung des «Women in Rail»-Abkommens eingeladen. Dies ist das Follow-up des letztjährigen Austauschs der Schweizer Vertretungen von ETF (European Transport Workers’ Federation) und CER (Community of Eureopean Railway) zum europäischen Abkommen, das am 5. November 2021 zwischen den Sozialpartnern unterzeichnet wurde. Im Abkommen wurden Mindeststandards und Grundsätze festgelegt, welche die europäischen Unternehmen auf dem Weg zur Geschlechtergleichstellung und Diversität im Eisenbahnsektor umsetzen wollen.
Matthias Hartwich (SEV) und Markus Jordi (SBB) sprechen sich dabei wiederum explizit für die Wichtigkeit von «Women in Rail» aus. Der aufgezeigte Fortschritt der bisher getroffenen Massnahmen und die geplanten neuen (gemeinsamen) Initiativen zeigen, es geht vorwärts. Seitens SBB sind die Meilensteine in diesem Jahr: der Erhalt des Label Pro Familia, die aktuelle Befragung zu Diskriminierung, Mobbing und sexuelle Belästigung (DMB) sowie die Einführung des Ansatzes «Comply or Explain» in der Rekrutierung. Die Bestandesaufnahmen zum Label und zur Befragung DMB unterstützen die SBB dabei, geeignete und spezifische Massnahmen abzuleiten. Ausserdem verfolgt die SBB kontinuierlich die selbstgesetzten Ziele, den Frauenanteil und die Mehrsprachigkeit in den Führungsgremien deutlich zu steigern. Auch die zweitgrösste Bahnunternehmung der Schweiz, die BLS, meldet Fortschritte. Sie befasst sich primär mit der Erhöhung von Mitarbeitenden mit ausländischem Pass, mehr Frauen in Führungspositionen und einer inklusiven Kultur im Unternehmen.
Der SEV hat unter anderem Sensibilisierungsmassnahmen zur Bekämpfung von sexualisierter Gewalt in der Arbeitswelt unternommen. Die Gewerkschaft hat verschiedene Seminare und Online-Workshops durchgeführt, um Mitglieder für das Thema zu sensibilisieren. Diese Arbeit wird weitergehen, da diese Sensibilisierung eine Voraussetzung für den notwendigen Wertewandel ist, woraus dann eine Verhaltensänderung resultieren sollte. Der SEV begrüsst die DMB-Umfrage der SBB, um genauere Zahlen zur Thematik zu erhalten.
Der Austausch zur Umsetzung von «Women in Rail» ist wertvoll und nötig. Entsprechend erfolgt eine Fortsetzung 2024.