AS-Delegierte: «Faire Löhne für alle!»
Mit ihrer Aktion «Faire Löhne für alle» stellten sich die 41 Delegierten des Unterverbands AS hinter die Lohnforderungen der SEV-GAV-Konferenz SBB / SBB Cargo.
«Euer CEO Vincent Ducrot ist sympathisch und weiss die Finanzprobleme der SBB gut zu erklären», sagte SEV-Vizepräsidentin Valérie Solano den AS-Delegierten am 26. Oktober in der Curlinghalle Bern. «Aber ihr braucht den Teuerungsausgleich, um die steigenden Lebenskosten bestreiten zu können.» Auch eine Reallohnerhöhung sei überfällig, um die SBB-Berufe attraktiver zu machen und dem Fachkräftemangel zu begegnen, der praktisch alle SBB-Bereiche betrifft und mit den vielen Pensionierungen noch zunehmen dürfte. «Das Personal muss sich mobilisieren, um mehr zu erreichen», betonte Solano. Die Delegierten suchten mit Brainstorming einen Slogan, schrieben Buchstaben auf Blätter, gingen damit nach draussen und sandten eine klare Botschaft an die SBB-Spitze.
Zu den «Informationen aus den Branchen und Sektionen» gehörte die Warnung, dass das neue Lohnsystem mehr Möglichkeiten bietet, um Löhne im Aufstieg zu kürzen. Daher sollten sich die Mitglieder im Intranet über ihre Einordnung im Lohnband und ihren Lohnaufstieg informieren. Fragen beantworten die Personalkommission und Patrick Kummer vom SEV-Lohnteam.
Die Branche Personenverkehr ist über die ständigen Schalterschliessungen besorgt, immerhin will die SBB diese nun für 18 Monate sistieren. Die Branche Infrastruktur hat dagegen interveniert, dass angehende Zugverkehrsleiter:innen Tausende von Franken an Ausbildungskosten zurückzahlen sollen, falls sie die Prüfung nicht bestehen. «Das hilft nicht, Leute zu finden», sagte Zentralpräsident Peter Käppler.
Viel Raum nahm die Kongressvorbereitung, das Kennenlernen von Präsidentschaftskandidat Matthias Hartwich und der Abschied von Giorgio Tuti ein. Verdienten Dank erhielt auch der scheidende DV-Präsident Rolf Feier. In die GAV-Konferenz SBB/SBB Cargo gewählt wurden Hanspeter Roos, Rita Blatecki und Reto Vogel. Der Unterverbandsbeitrag bleibt bei sieben Franken und das Budget 2023 im bisherigen Rahmen. Zentralkassierin Viviane Mumenthaler brachte dieses ohne Gegenstimme durch. Sie übernimmt Ende Jahr auch die Kasse der AS-Sektion Bern, um deren Vorstand zu entlasten. Andrea Pace stellte die Werbeaktivitäten vor und bat alle um Mithilfe.
Markus Fischer