Rechtsdienst
Willkommen, Elodie!
Seit dem 1. Oktober ist Elodie Wehrli für den Rechtsdienst des SEV-Regionalsekretariats in Lausanne tätig. Sie ist mit einem Pensum von 50% angestellt.
Sie wurde vor 25 Jahren im Wallis geboren und stammt aus bescheidenen Verhältnissen. Ihr Vater war Uhrenarbeiter bei der Swatch-Group in Sitten und ihre Mutter ist Coiffeuse. Von ihrer sozialen Herkunft her ist es kein Wunder, dass für sie der Kampf für Gerechtigkeit im Zentrum ihres politischen Engagements steht. Seit Januar ist sie Co-Präsidentin der JUSO des französischsprachigen Wallis und sie engagiert sich im feministischen Kampf. Mehr als an Wahlen interessiert sie sich für den Aktivismus vor Ort.
Nach einem Bachelor in Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg, von dem das erste Jahr zweisprachig war, hat Elodie in diesen Tagen einen Master in Rechtswissenschaften an der Universität Neuenburg mit der Fachrichtung Sozialrecht abgeschlossen. Dort konnte sie insbesondere ihr Wissen im Arbeits- und Sozialversicherungsrecht vertiefen: «Mich interessiert das Recht, das die schwächere Vertragspartei schützt, wie das Arbeitsrecht oder das Mietrecht. Oder die Bereiche, in denen es notwendig ist, den Schutz der Rechte der schwächsten Personen zu gewährleisten, wie zum Beispiel das Recht, das ausländische Personen oder Minderjährige betrifft.»
Auch wenn der Gedanke der Gerechtigkeit bei der Wahl ihres Jurastudiums eine Rolle gespielt haben mag, bleibt sie zurückhaltend, was den Handlungsspielraum des Rechts bei der Verteidigung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern angeht. Stammt doch unsere äusserst liberale Gesetzgebung aus einem Parlament, in dem die Rechte die grosse Mehrheit hat. «Ich war ein wenig enttäuscht, dass man mit dem Recht nicht wirklich etwas ändern kann. Das bedeutet natürlich nicht, dass man auf Rechtsschutz und die Verteidigung seiner Rechte verzichten sollte! Ich bin dazu da, den Mitgliedern zu helfen und ihre Rechte so weit wie möglich geltend zu machen.»
Für Elodie ist es sehr wichtig, dass SEV-Mitglieder aufgrund ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft von vornherein Rechtsschutz im Rahmen des Arbeitsverhältnisses erhalten. So hat man diese erste Unterstützung, die über mögliche Schritte orientieren kann. «Was ich interessant finde, ist, dass ich die Leute begleiten kann, zum Beispiel bei Gesprächen mit ihrem Chef oder beim Verfassen eines Briefes oder einer Beschwerde. Es gibt nicht nur das Juristische. Vor Gericht zu gehen, kann langwierig und teuer sein. Der Rechtsschutz kann auch an andere Hebel anwenden, die auf der Verhandlungsebene spielen. Und man kann diese Verhandlungen mit juristischen Elementen unterstützen und gute Dinge erreichen. Meine Arbeit ist also sehr nützlich!»
Sie teilt sich die Rechtsfälle mit Vincent Brodard und unterstützt auch die Gewerkschaftssekretäre und -sekretärinnen, die ebenfalls individuellen Rechtsschutz betreiben und GAVs aushandeln. «Diese sind sehr wichtig, da sie den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bessere Garantien geben und sie dort besser schützen, wo das Arbeitsrecht lückenhaft ist! Eine meiner Aufgaben ist es unter anderem, darauf zu achten, dass die Arbeitgeberschaft die GAVs auch wirklich einhalten.» Bei Problemen an ihren Arbeitsplätzen können unsere Mitglieder auf Elodie zählen, um sie bestmöglich zu verteidigen.