Mitgliederwerbung
Sandra Ritz: «Es steckt viel Leidenschaft im SEV»
Die Marketing-Spezialistin Sandra Ritz, 47-jährig, kam am 1. März als Werbeverantwortliche zum SEV. Nach drei Monaten hat sie sich schon bestens eingefunden. Diejenigen, die auf ihr Wunderheilmittel in der Mitgliederwerbung warten, müssen sich aber noch etwas gedulden. Interview.
Sandra ist voller Energie, und das ist gut so. Denn die Neumitgliederwerbung hat für den SEV seit Jahren höchste Priorität. Ziel ist es, die Mitgliederbasis zu verjüngen, bevor die Babyboomer-Generation in den Ruhestand tritt. Mit den zusätzlichen Flächenbesuchen seit Beginn des Jahres hat der SEV eine Entscheidung getroffen, die Früchte trägt. Trotzdem werden auch andere Wege geprüft.
Sandra, du bist seit drei Monaten hier und scheinst dich eingewöhnt zu haben, als wärst du schon seit Jahren beim SEV …
Ja, ich habe mich schnell in meiner Funktion eingelebt und wurde sehr gut aufgenommen. Ich habe viel Leidenschaft und viel Motivation gesehen! Meine Integration wurde auch dadurch erleichtert, dass die Werber/innen im Jahr 2020 sehr gute Arbeit geleistet haben. Ich konnte die Realität dieses aussergewöhnlichen Modells «Mitglieder werben Mitglieder» erleben: Letztes Jahr haben 100 SEV-Mitglieder mindestens eine Person rekrutiert, 85 mindestens drei! Die zwei erfolgreichsten überzeugten jeweils 27 Kolleg/innen (siehe unten). Diese Werber sind ein unglaublicher Reichtum für unsere Organisation. In den nächsten Tagen werden sie ihre Geschenke erhalten, als Dank für ihre Bemühungen im letzten Jahr. Und denjenigen, die im Jahr 2021 mindestens drei Mitglieder überzeugen werden, möchte ich ein einzigartiges Geschenk anbieten, das Emotionen und bleibende Erinnerungen weckt.
Auch wenn drei Monate sicher nicht ausreichen, um Verbesserungen in der Werbung vorzuschlagen, hast du bereits Ideen?
Zunächst ist zu sagen, dass der SEV-Vorstand nach dem Sommer strategische Entscheidungen hinsichtlich der Mitgliederwerbung treffen muss. In der Zwischenzeit werde ich daher die Gelegenheit haben, konkrete Ideen zu entwickeln, über die der Vorstand abstimmen wird. Aber wie oben erwähnt, ist die Leidenschaft, die ich beobachtet habe, eine immense Kraft für die grösste Verkehrsgewerkschaft, den SEV. Dieser Ehrgeiz, diese Leidenschaft sind die treibenden Kräfte für den Fortschritt, ebenso wie die gute Zusammenarbeit zwischen dem SEV und den Unterverbänden. Es gibt sicherlich noch Verbesserungspotenzial – wie überall –, aber die Grundlagen sind sehr solide. Wir tun viel für die Werbung. Die Kunst und die Herausforderung bestehen darin, unser Handeln noch besser zu koordinieren. Aber noch einmal: Die Zahlen zum Jahresbeginn sind gut und wir erreichen unsere Ziele, wenn wir es gemeinsam wollen, ob innerhalb des Profi-Apparats, der Unterverbände oder der Sektionen.
Eine der Möglichkeiten besteht darin, das Netzwerk der besten Werber/innen weiter zu stärken und mehr Tools anzubieten, um Nichtmitglieder zu überzeugen und unsere Sichtbarkeit zu erhöhen. Obwohl der SEV die grösste Verkehrsgewerkschaften ist, gibt es immer noch einige Mitarbeitende, die ihn nicht kennen oder nicht genau wissen, was er tut.
Du sprichst davon, was der SEV tut. Was hältst du denn von unseren Leistungen?
Die GAV sind von ausgezeichneter Qualität, ebenso die einzelnen Dienstleistungen, insbesondere der professionelle Rechtsschutz. Der Beweis? Wir haben fast keine Austritte von unzufriedenen Mitgliedern. Und das ist ein grundlegendes Signal. Es zeigt, dass es keine Lücke gibt zwischen dem, was wir sagen und dem, was wir tun. Wir stehen im Einklang mit unseren Werten. Auf der anderen Seite ist der Beitritt zur Gewerkschaft heute nicht mehr selbstverständlich. Daher ist es unerlässlich, immer wieder zu erklären, was die Vorteile sind. Diese sollten wie die Mitgliedschaft mit einem Klick zugänglich sein. Wir sind wirklich auf dem richtigen Weg. Unsere Bemühungen müssen sich auch auf Kontakte mit Nichtmitgliedern konzentrieren, sowohl physisch als auch digital.
Vivian Bologna / Übersetzung: Karin Taglang
Reiche Berufserfahrung
In ihrer beruflichen Laufbahn war Sandra Ritz insbesondere Direktorin von Swiss Hostels, verantwortlich für Kundenbeziehungen und Sprecherin der Cisalpino AG. Sie arbeitete auch bei der SBB als Eventmanagerin. Zudem hat sie bei Wallis Tourismus als Organisatorin von Messen und Werbeverantwortliche gearbeitet. Sie ist in Marketing, Kommunikation und Tourismus ausgebildet. Persönlich ist sie verheiratet und Mutter eines fast dreijährigen Kindes.