Schiffshorn ZSG
Konflikt am Zürichsee
2018 zog ein Anwohner von Stäfa Zürich seine Anzeigen gegen zwei Kapitäne der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) aus unbekannten Gründen zurück – das Verfahren wurde eingestellt. Er hatte eingeklagt, dass die Kapitäne sich nicht an das «Hornverbot» gehalten hätten. Das Gehupe der Kursschiffe gibt nun erneut Anlass zu Diskussionen: Ein anderer Bürger von Stäfa habe alleine an einem Wochenende sieben Verstösse festgestellt. Er hat Anzeige erstattet.
Die zuständige SEV-Gewerkschaftssekretärin und Nationalrätin Edith Graf-Litscher gibt näher Auskunft zum Thema:
SEV: Was ist der Hintergrund des Streits auf dem Zürichsee?
Edith Graf-Litscher: Ein Anwohner ist der Ansicht, dass das Schiffshorn von den Kapitänen zu stark eingesetzt wird und ruhestörend ist. Er hat mehrere Kapitäne deswegen angezeigt.
Wie steht der SEV zu dieser Geschichte?
Die Kapitäne erfüllen ihren Berufsauftrag. Dazu gehört auch, dass sie aus Sicherheitsgründen das Schiffshorn betätigen. Für unsere Mitglieder hat die Sicherheit oberste Priorität, und sie verhalten sich pflichtbewusst und korrekt. Diese Anzeigen sind eine grosse Belastung für die Betroffenen.
Wir unterstützen sie deshalb im Rahmen unseres Berufsrechtsschutzes. Gleichzeitig erwarten wir von der ZSG, dass sie ihrer Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachkommt und sich für ihr Personal einsetzt.
Wie geht es nun konkret weiter? Hat die ZSG bereits Stellung genommen zur Anzeige?
Die ZSG hat auf der Fahrt mit einem Dampfschiff der zuständigen Behörde einen Einblick vor Ort ermöglicht und ihr dabei die Abläufe erörtert. Dabei wurde auf die spezifischen sicherheitsbedingten Herausforderungen der Station Stäfa hingewiesen.
Die Bearbeitung der Anzeigen läuft zur Zeit noch. Wir sind im Kontakt mit unseren Mitgliedern und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Wenn sie es wünschen, begleiten wir unsere Mitglieder auch zu den Behörden.
Fragen: Chantal Fischer