Vorstand SEV
Unbequeme Fragen zur Mitgliederwerbung
Die Werbung war ein zentraler Punkt an der Vorstandssitzung vom 10. Februar. Weiter hat der Vorstand Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl am Kongress nominiert: Es geht um die Präsidien und Vizepräsidien von SEV und Vorstand.
«Das Geld ist der Nerv des Krieges.» Diese Weisheit gilt auch für den SEV, der viele Todesfälle zu verzeichnen hat. Die Anzahl Neueintritte konnte dies nicht kompensieren, denn sie war etwas tiefer als die Anzahl Austritte im Jahr 2016. «Zum finanziellen Aspekt hinzu kommt die zentrale Frage der Repräsentativität in den Unternehmen», betonte SEV-Präsident Giorgio Tuti.
Der Vorstand befasste sich mit der Werbung, weil die Werbeverantwortliche Elena Obreschkow über die Aktion «Gratismitgliedschaft für Neumitglieder» in den vier letzten Monaten im Jahr 2016 Bilanz zog: «In den Augen der Werbeverantwortlichen der Unterverbände trug die Aktion Früchte, doch es ist schwierig zu sagen, wie sich die Zahlen ohne die Gratis-Mitgliedschaft entwickelt hätten. Auf jeden Fall waren sie am Ende des Jahres stabil.»
Der nationale Werbetag am 14. September hat gezeigt, dass die Organisation einer solchen Aktion eine grosse Herausforderung ist, und zwar für die Sektionen, die Unterverbände und die SEV-Mitarbeitenden gleichermassen. Hinzu kommt, dass es schwierig ist, Aktionen innerhalb der Unternehmen, namentlich bei der SBB, durchzuführen. Diese erschweren den Gewerkschaften den Zugang zu den Gebäuden – oder verbieten ihn sogar.
Die Alarmglocken läuten, weil der Organisationsgrad bei der SBB tendenziell sinkt. Laut Elena Obreschkow hat das Jahr 2017 zwar gut angefangen, aber die Zeit ist gekommen, sich Gedanken zu machen. «Wir müssen uns mit der Werbung auseinandersetzen. Wir können nicht einfach wegschauen», fügte Giorgio Tuti hinzu. In den Unterverbänden ist man sich des Problems bewusst und wird die Thematik in den nächsten Monaten vertiefen.
Die tieferen Mitgliederzahlen haben auch direkte Auswirkungen auf die SEV-Mandate in der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.
Weniger Mandate im SGB
2017 hat der SEV nur noch acht statt wie bisher elf Sitze. Der Vorstand will diese wie folgt verteilen: Die Zentralpräsidenten besuchen die DV des SGB – der Unterverband BAU hat sein Mandat zugunsten der Frauenkommission zurückgezogen. Die Migrationskommission und die Jugend verzichten auf eine Teilnahme, da sie bereits durch Kolleginnen und Kollegen der SGB-Kommissionen vertreten werden. «Es ist wichtig, dass diese Mandate auch wirklich wahrgenommen werden. Falls ein Zentralpräsident verhindert sein sollte, muss er die Migrations- und die Jugendkommission kontaktieren, um Ersatz zu finden», erinnerte Giorgio Tuti. Denn dieses Jahr stehen wichtige Themen auf dem Programm, darunter die Altersvorsorge 2020.
Vivian Bologna / kt
Wahlen und Mutationen
Der zweitägige SEV-Kongress am 23. und 24. Mai naht. Es stehen Wahlen an: Der Vorstand nominiert Giorgio Tuti einstimmig für die Wiederwahl zum Präsidenten SEV, ebenso Barbara Spalinger und Manuel Avallone zur Wahl als Vizepräsidentin und Vizepräsident. Auch den Kandidaten für das Amt des Finanzverwalters SEV, Aroldo Cambi, nominiert der Vorstand einstimmig zur Wiederwahl.
Am Kongress wird auch das Präsidium und Vizepräsidium des Vorstands gewählt. Der bisherige Vorstandspräsident Andreas Menet muss sein Amt abgeben, da seine Amtszeit ausläuft. Für seine Nachfolge nominiert der Vorstand einstimmig den bisherigen Vizepräsidenten Danilo Tonina (RPV) für die Wahl zum Vorstandspräsidenten. Peter Käppler (AS) wird ebenfalls einstimmig für die Wahl zum Vorstandsvizepräsidenten nominiert.
Ende 2016 haben die Zentralpräsidenten der drei Unterverbände BAU, Technisches Servicepersonal (TS) und Pensioniertenverband (PV) ihr Amt niedergelegt. Die neuen Zentralpräsidenten sind Markus Kaufmann (BAU), Claude Meier (TS) und Roland Schwager (PV).
Auch beim SEV-Personal wird es dieses Jahr ein paar Wechsel geben: Henriette Schaffter hat entschieden, die Redaktion nach neun Jahren zu verlassen, und der Gewerkschaftssekretär und Redaktor Pietro Gianolli geht Ende September in Pension. Sein Nachfolger Pascal Fiscalini, der aktuelle Vizepräsident des ZPV, wird seine Stelle am ersten Juni antreten.
kt / vbo