TPG-Mitarbeitende demonstrieren gegen Sparmassnahmen auf dem Rücken des Personals
Mehr als 200 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gingen am Donnerstag, 26. Juni, auf die Strasse, um gegen die geplanten Entlassungen zu protestieren, die von der Direktion der Genfer Verkehrsbetriebe ins Auge gefasst werden. Das Personal setzte damit ein klares Zeichen gegenüber der Direktion und dem Staatsrat.
Treffpunkt war der TPG-Sitz in Grand Lancy, wo die Demonstrant/innen vergeblich darauf warteten, dass jemand von der Direktion herunterkam, um ihnen Red und Antwort zu stehen. Schliesslich ging eine Delegation hinauf und kam mit Personalchef Martin Waefler zurück. Dieser erklärte: «Der Direktor hat dem Staatsrat einen Vorschlag gemacht, worüber der Staatsrat diesen Abend diskutieren dürfte.» Der Direktor werde keine Leistungsvereinbarung unterzeichnen, die keine Kompensation des Einnahmenverlusts vorsieht, der aus dem Ja zur kantonalen Initiative «Stopp den Tariferhöhungen bei den TPG» resultiert, fügte Waefler an.
Ein gar nicht so stiller Marsch
Die TPG-Kolleg/innen zogen dann via Carouge Richtung Rathaus. Was als Schweigemarsch begann, wurde bald zu einer sehr lebendigen Demo mit Slogans wie «Keine Sparmassnahmen auf dem Rücken des Personals!» oder «Conseil d’Etat, t’es foutu, les TPG sont dans la rue!» (Staatsrat, du bist erledigt, das TPG-Personal ist auf der Strasse!). Passant/innen klatschten Beifall. «Als das Stimmvolk gegen die Tariferhöhung stimmte, war es nicht seine Absicht, dass dafür Mitarbeitende entlassen werden sollen», erklärte SEV-Regionalsekretärin Valérie Solano. Wohlgemerkt sei noch unklar, ob Entlassungen geplant sind oder «nur» die Nichtersetzung natürlicher Abgänge.
«Das Portemonnaie ist leer ...»
Nach einem gut einstündigen Marsch übergab eine Delegation dem für die TPG zuständigen Staatsrat Luc Barthassat die Resolution, die im Juni eine Personalversammlung verabschiedet hatte, die die Gewerkschaften SEV, Transfair und Asip gemeinsam organisiert hatten. Die Emissäre machten Barthassat klar, dass nicht auf dem Rücken des Personals gespart werden darf, nachdem dieses in den letzten Jahren wesentlich zur Produktivitätssteigerung der TPG und zu deren Angebotsausbau beigetragen hat. Die Gewerkschaften befürchten, dass der Staatsrat die Initiative zum Vorwand nimmt, um dem Personal allerlei Sparopfer abzuverlangen.
Die Resolution, die schon der TPG-Direktion übergeben worden war, fordert, dass keine Leistungsvereinbarung unterschrieben wird, solange nicht gewährleistet ist, dass nicht auf Kosten des Personals gespart wird. Auch dürfe in den Sommerferien sicher noch nichts beschlossen werden.
Barthassat nahm die Resolution entgegen und versicherte, er wolle keine Verschlechterungen für das TPG-Personal, «das dies wirklich nicht verdient. Doch das Portemonnaie ist leer, es muss eine Lösung gefunden werden!» Entlassungen werde es aber nicht geben.
«Es würde sich eher um die Nichtersetzung von Kolleg/innen handeln, die in Pension gehen», erklärte SEV-TPG-Sektionspräsident Vincent Leggiero der Menge. «Das ist auch nicht akzeptabler, denn wie kann man den Personalbestand noch weiter abbauen wollen?» Darum müsse entschlossen weitergekämpft und im September wenn nötig ein Gang höhergeschaltet werden.
Hes / Fi