SBB, SEV und andere Sozialpartner starten Kampagne für Respekt und Sicherheit
«Gemeinsam respektvoll unterwegs» ist das Motto der Kampagne von SBB und den Sozialpartnern SEV, VSLF und transfair. Mit Plakaten und auf Bildschirmen in Bahnhöfen und Zügen wird ab kommender Woche ein Zeichen für einen respektvollen Umgang von Reisenden und Mitarbeitenden gesetzt.
Die Sicherheit der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeitenden hat für die SBB und die Sozialpartner höchste Priorität. Bahnhöfe und Züge sollen Orte sein, an denen sich alle sicher und wohl fühlen. Regelmässige Umfragen zeigen, dass sich Reisende im Zug und in Bahnhöfen sicherer fühlen als im übrigen öffentlichen Raum. Das Sicherheitsempfinden ist gemäss Umfragen auf einem hohen Niveau stabil. Trotzdem: Täglich kommt es im Durchschnitt zu rund zehn verbalen oder physischen Aggressionen gegen Personal der SBB, welche im Einzelfall in den letzten Jahren gröber geworden sind. Unter Aggressionen versteht die SBB Beschimpfungen, Beleidigungen, Drohungen und Tätlichkeiten. Jede Tätlichkeit wird konsequent zur Anzeige gebracht.
Gemeinsame Kampagne von SBB und Sozialpartnern
Jede Aggression ist eine zu viel. Deshalb starten die SBB und die Sozialpartner SEV, VSLF und transfair kommende Woche eine Sensibilisierungskampagne unter dem Motto «Gemeinsam respektvoll unterwegs». Mit einem Sujet auf Plakaten, eBoards und Billettautomaten in Bahnhöfen sowie mit Postern in Zügen sollen Reisende und Mitarbeitende bis Ende Jahr für einen respektvollen Umgang miteinander sensibilisiert werden. Ziel ist es, Aggressionen im öffentlichen Verkehr zu reduzieren und ein friedliches Miteinander zu fördern. Die SBB und ihre Sozialpartner nehmen ihre Verantwortung als wichtige Akteure im Service public ernst und möchten gesamtgesellschaftliche Herausforderungen aktiv ansprechen. Mit dieser Kampagne wird ein klares Zeichen für Sicherheit im öffentlichen Verkehr gesetzt.
Neues Security-Trainingszentrum der SBB in Murten
Die SBB schult ihr Personal mit Kundenkontakt für heikle Situationen. Ein Teil dieser Schulungen findet seit Sommer 2024 im neuen Security-Trainingszentrum in Murten statt. Dieses befindet sich im SBB Ausbildungszentrum Centre Loewenberg. Das bisherige Ausbildungsangebot an anderen Orten bleibt bestehen. Die Mitarbeitenden erhalten in praxisnahen Ausbildungsmodulen Handlungsempfehlungen für kritische Situationen. Ziel ist, bei Aggressionen besonnen und professionell zu reagieren und damit die Situation zu beruhigen. Dabei sollen sich die Mitarbeitenden selbst nicht gefährden.
Bereits ergriffene Massnahmen der SBB zur Erhöhung der Sicherheit
eit dem 1. September 2024 setzt die Transportpolizei schweizweit Bodycams ein. Diese sollen bei Konflikten deeskalierend wirken und so zur Sicherheit von Reisenden und Mitarbeitenden im öffentlichen Verkehr beitragen.
Die Transportpolizei und Transsicura sind verstärkt dann präsent, wenn am ehesten mit kritischen Situationen zu rechnen ist. Sie arbeiten dabei eng mit den örtlichen Polizeikorps zusammen und werden von zusätzlichen Sicherheitsdiensten unterstützt.
Ab 22 Uhr sind Kundenbegleiter und Kundenbegleiterinnen der SBB in allen Fernverkehrszügen immer zu zweit unterwegs. Auch auf Frühzügen oder tagsüber auf ausgewählten Zügen ist die Begleitung zu zweit gewährleistet.
Die SBB prüft kontinuierlich weitere Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit.
Gemeinsam für mehr Sicherheit und Respekt
Der SEV hat gemeinsam mit VSLF, transfair und der SBB die Sensibilisierungskampagne «Gemeinsam respektvoll unterwegs» lanciert. Die Kampagne wurde von der SBB entwickelt, nachdem der SEV in den letzten Monaten mehrfach darauf gepocht hat, dass die Gewalt- und Aggressionsproblematik angegangen werden muss. Für den SEV ist die Kampagne ein Schritt in die richtige Richtung. Der SEV ist zufrieden, dass die SBB die von ihm angesprochenen Probleme ernst nimmt.
SBB, SEV, VSLF und transfair haben heute verschiedene Massnahmen für mehr Sicherheit und Respekt gegenüber dem Bahnpersonal der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter diesem Link findet ihr die entsprechende Medienmitteilung. Der SEV begrüsst die angekündigten Massnahmen. Für den SEV ist es enorm wichtig, dass die Doppelbegleitung auf den Zügen wie angekündigt auch tatsächlich so gehandhabt wird. Dies gilt im Besonderen für die Begleitung der Züge nach 22.00 Uhr. Es muss generell genügend Personal auf den Zügen anwesend sein und dieses Personal darf nicht abgezogen werden. Ebenfalls wichtig ist dem SEV, dass die Transportpolizei ausgebaut wird, sowohl personell als auch geografisch.
Neben dieser Kampagne müssen weitere Schritte unternommen werden. Einerseits ist die Politik gefordert, andererseits auch die kantonalen Polizeicorps. Deshalb schlägt der SEV vor, in naher Zukunft einen runden Tisch zu organisieren, an dem die verschiedenen Verantwortungsträger teilnehmen sollen. Nur so können wir langfristig nachhaltig Gewalt und Aggressionen gegenüber dem Personal eindämmen.