Valérie Boillat und Patrick Kummer
Neues Vizepräsidium bei der grössten Verkehrsgewerkschaft
Valérie Boillat wird neue Vizepräsidentin, Patrick Kummer neuer Vizepräsident des SEV, der Gewerkschaft des Verkehrspersonals. Der Vorstand des SEV hat die beiden an seiner Sitzung vom 29. September ad interim in die Geschäftsleitung gewählt. Ihre Wahl muss durch den nächsten Kongress bestätigt werden. Somit ist die Leitung der drittgrössten Gewerkschaft der Schweiz wieder komplett.
«Ich finde es toll, wie der SEV funktioniert. Mit der starken Miliz, also mit den vielen Freiwilligen, die sich hier engagieren. Da freue ich mich», sagt Valérie Boillat. Die neue Vizepräsidentin des SEV arbeitete in den letzten zehn Jahren für Movendo, das Bildungsinstitut der Gewerkschaften, in Bern. Die 52-jährige Gewerkschafterin machte einen Master in Geschichte und bildete sich später zur Erwachsenenbildnerin weiter. Nach ihrem Studium war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bergier-Kommission und erforschte die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Danach wechselte sie in die Politik, arbeitete für die sozialdemokratische Fraktion im Parlament, später als persönliche Mitarbeiterin von Bundesrätin Ruth Dreifuss. Bevor sie ihre gewerkschaftliche Laufbahn begann, war sie Leiterin der Abteilung Integration der Schweizerischen Flüchtlingshilfe. Von 2005 bis 2013 arbeitete sie bei der Unia und war bereits damals an gemeinsamen Verhandlungen mit dem SEV beteiligt, insbesondere bei Elvetino.
«Glaubwürdig, fachkompetent und verhandlungsstark: Das ist für mich der SEV», sagt Patrick Kummer. «Glaubwürdig durch die Nähe zu unseren Mitgliedern. Fachkompetent durch Kenntnis und Wissen in verkehrspolitischen, gesamtarbeitsvertraglichen und arbeitsbezogenen Fragen. Und verhandlungsstark dank dem Zusammenspiel unserer Mitglieder, Unterverbände, Sektionen und des Personals im Zentralsekretariat und den Regionalsekretariaten. Drei Werte, die mir im SEV als Kompass dienen und an denen ich meine Arbeit orientieren werde.» Patrick Kummer ist seit 2019 SEV-Gewerkschaftssekretär und arbeitete vorher beim Kaufmännischen Verband. Seit 2022 leitet er ad interim das Dossier SBB im SEV sowie die Verhandlungsgemeinschaft der Arbeitnehmenden-Organisationen bei der SBB. Zusätzlich ist er verantwortlich für die SBB-Konzernbereiche, SBB Immobilien, login Berufsbildung und Transsicura. Er leitete die Verhandlungen zum ersten Transsicura-Gesamtarbeitsvertrag. Neben seiner Tätigkeit für den SEV engagiert er sich in der Geschäftsleitung des Gewerkschaftsbunds des Kantons Bern, im Vorstand des Gewerkschaftsbunds Stadt Bern und Umgebung, im Schulrat der Technischen Fachschule Bern und als Fachrichter Arbeitsrecht am Regionalgericht Bern-Mittelland.
Die beiden übernehmen die Nachfolge von Christian Fankhauser, der in Pension geht, und von Valérie Solano, die zur Gewerkschaft Unia gewechselt hat. Patrick Kummer übernimmt die neue Funktion per sofort, und Valérie Boillat tritt per 1. Februar 2024 in den SEV ein.
Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV ist mit rund 37'000 Mitgliedern die drittgrösste Arbeitnehmenden-Organisation und die grösste Verkehrsgewerkschaft der Schweiz. Der SEV repräsentiert das Personal der SBB sowie von rund 70 weiteren Unternehmungen des öffentlichen und touristischen Verkehrs. Neben Valérie Boillat und Patrick Kummer besteht die Geschäftsleitung aus dem Präsidenten Matthias Hartwich und dem Finanzverwalter Aroldo Cambi.
Der SEV will ein soziales Europa, mit geregelten, guten Arbeitsbedingungen und starken Rechten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.