Erste Branchentagung Bahn des VPT SEV in Olten
Rahmenvertrag muss einheitliche Arbeitsbedingungen sichern
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der so genannten Privatbahnen zählen darauf, dass Rahmenverträge ihre Arbeitsbedingungen auf regionaler, kantonaler und auch gesamtschweizerischer Ebene vereinheitlichen. Nur so kann verhindert werden, dass das Personal den Preis für die Öffnung im Schienenverkehr bezahlen muss, waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Bahntagung des SEV einig.
Nur eine Woche nach den Vertreterinnen und Vertretern der Branche Bus trafen sich auch die SEV-Mitglieder der Bahnen erstmals in Olten zu einer Branchentagung. Beteiligt waren dabei alle Bahnen ausser der SBB, also die so genannten Privatbahnen. Auch diese sind jedoch in aller Regel zu grössten Teilen in öffentlichem Besitz, aufgeteilt auf Gemeinden, Kantone und auch den Bund.
Mit der völligen Öffnung des Güterverkehrs haben aber in diesem Jahr europaweit die wirklich privaten Bahnen Rückenwind bekommen. Und auch beim Personenverkehr ist eine solche Entwicklung abzusehen: Ab 2010 soll der Fernverkehr in Europa liberalisiert werden, der Regionalverkehr kann schon heute durch Ausschreibungen vergeben werden und steht damit im Wettbewerb. Dies bedeutet in erster Linie Preisdruck, der sich umgehend als Lohndruck beim Personal spürbar macht. Für den Schweizerischen Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband SEV und seinen Unterverband des Personals privater Transportunternehmen VPT ist klar, dass das Personal in dieser Situation Schutz braucht. «Wir wollen einen Rahmen-Gesamtarbeitsvertrag für die Normalspurbahnen in der Schweiz abschliessen und damit Regeln für die Arbeitsbedingungen aufstellen», betonte SEV-Vizepräsident Giorgio Tuti vor den VPT-Mitgliedern. Die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und dem Arbeitgeberverband sind im Gang. «Wir wollen noch dieses Jahr zu einem Abschluss kommen», hielt Tuti fest.
Neben den Rahmenverträgen beschäftigte auch die Frage von Nacht- und Sonntagszulagen die Vertreterinnen und Vertreter der Privatbahnen. Nachdem sowohl bei den Telekommunikationsunternehmen als auch bei der Post die Nachzahlung von solchen Zulagen während den Ferien geregelt worden ist, stellt sich die gleiche Frage bei den Bahnen. Die Gewerkschafter der konzessionierten Transportunternehmen wollen sich um dieses Anliegen kümmern. Einzelne Unternehmen haben bereits signalisiert, dass sie zu Nachzahlungen bereit sind.