| Medienmitteilungen

Rollmaterialunterhalt muss Kerngeschäft der SBB bleiben

SEV wird Projektablauf kritisch begleiten

Die Gewerkschaft SEV nimmt die umfangreichen Veränderungen im Rollmaterialunterhalt der SBB zur Kenntnis, denn sie erkennt einen gewissen Bedarf zur Modernisierung. Der SEV erwartet nun, dass die Arbeitsplätze langfristig gesichert sind und sich dem Personal interessante Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

Die Schliessung der Unterhaltsanlagen in Rorschach und Weinfelden ist bedauerlich. Die Möglichkeit fürs Personal, nach Oberwinterthur zu wechseln, ist wegen des Arbeitswegs an der Grenze des Zumutbaren. Wichtig ist dem SEV, dass die SBB die persönliche Situation der Betroffenen berücksichtigt und die Regeln des Gesamtarbeitsvertrags beachtet.

Die Übernahme der verschiedenen Cargo-Serviceanlagen durch den Personenverkehr ist ein zweckmässiger Schritt, der die Stellen sichert und dem Personal neue Perspektiven eröffnen kann.

Die Schliessung der Anlage F in Zürich auf Ende 2008 erfordert besondere Beachtung, da davon gleich 65 Mitarbeiter betroffen sind. Der SEV wird deshalb dort sein Augenmerk darauf legen, dass allen Betroffenen zumutbare Stellen angeboten werden. Es darf niemand durch die Maschen fallen!

Es zeigt sich einmal mehr, wie wichtig der Kündigungsschutz des „Contrat social“ ist, der auch im neuen Gesamtarbeitsvertrag der SBB enthalten ist. Er garantiert, dass alle diese Veränderungen ohne Entlassungen ablaufen können. Dennoch werden viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Einbussen rechnen müssen, sei es finanzieller Art oder bei der Lebensqualität, beispielsweise wegen längerer Arbeitswege. Der SEV wird sich für alle seine betroffenen Mitglieder einsetzen.

Die Absicht, in Oberwinterthur den Unterhalt auszubauen, findet der SEV sinnvoll. Es entstehen damit auch interessante Entwicklungsmöglichkeiten fürs Personal. Der Zusammenarbeit der SBB mit Stadler steht der SEV offen gegenüber. Falls es zur Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft kommen sollte, erwartet der SEV jedoch zwingend, dass die SBB daran die Mehrheit halten wird. Der Rollmaterialunterhalt gehört zum Kerngeschäft einer Bahn, er ist ein zentrales Element der Betriebssicherheit. Der SEV warnt vor einer Tendenz der schleichenden Privatisierung. Die gestern bekannt gegebene Lösung beim Industriewerk Biel muss eine Ausnahme bleiben.