| Aktuell / SEV Zeitung, SBB Sparmassnahmen

SBB Konzernbereiche

Die SBB baut in der Unternehmensentwicklung ab: ein strategischer Fehlentscheid!

Künftig sollen nur noch knapp sechs Mitarbeitende verantwortlich sein für die gesamte Hochschulzusammenarbeit, das Innovationsmanagement und das Ideenmanagement in der gesamten SBB.

© Andreas Baetz/Pixabay

Unter dem Titel «Fokussierung UE» wurde bereits im Oktober 2022 eine Neuausrichtung beschlossen, um die Unternehmensentwicklung stärker auf die Entwicklung des SBB-Konzerns auszurichten. Diese Reorganisation sollte nach damaligen Angaben eine langfristige strategische Stärkung der Innovationsaktivitäten der SBB sicherstellen. Nun, lediglich zwei Jahre später, wird die Abteilung Forschung und Innovationsmanagement (UE-FIM) erneut reorganisiert und um 15 Mitarbeitende reduziert. 

Gefahr von Doppelspurigkeiten und Ressourcenmangel

«Die erneute Zerschlagung des Bereichs UE-FIM ist nicht nur eine Schwächung des Innovationsmanagements, sondern in der geplanten Form ein Rückschritt für die gesamte Innovationskultur der SBB», sagt Gewerkschaftssekretärin Susanne Oehler, die im SEV für das Dossier SBB Konzernbereiche/Immobilien verantwortlich ist. «Denn ohne übergreifende Steuerung entstehen in verschiedenen Abteilungen parallele Projekte mit ähnlicher Zielsetzung, welche doppelte Entwicklungs-, Test- und Implementierungskosten verursachen.»

«Wie bei der letzten Reorganisation beteuert die SBB, die Motivation dazu seien nicht finanzielle Gründe. Aber sie will die Einsparungen durch den Stellenabbau nicht an die Divisionen weitergeben, weder finanziell noch in Form von Know-how der betroffenen Mitarbeitenden», stellt Peter Käppler, Zentralpräsident des SEV-Unterverbands AS fest. Somit stellt sich die Frage, ob die Innovation in den Divisionen mit dem engeren finanziellen Rahmen effektiv vorangetrieben werden kann. Es liegt auf der Hand, dass die Ressourcen im operativen Tagesgeschäft Vorrang haben werden. «Also müssen künftig Innovationsprojekte auf dem Markt hinzugekauft werden, was die SBB teurer kommt», folgert Peter Käppler und ergänzt: «Die Unabhängigkeit solcher Dienstleister ist in Frage zu stellen.»

Der SEV beurteilt die geplante Auflösung der UE-FIM als strategischen Fehlentscheid mit weitreichenden negativen Folgen für die Innovationsfähigkeit der SBB. Langfristig wird sich zeigen, dass diese Entscheidung rückgängig gemacht werden muss – zu einem entsprechenden Preis. Der SEV fordert, dass die Konzernleitung SBB ihre Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden wahrnimmt und sich dafür einsetzt, dass alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen eine zumutbare Stelle innerhalb der SBB finden.

SEV