Tag der Arbeit
Prämien runter, Löhne rauf! Heraus zum 1. Mai!
Sehen wir uns am 1. Mai auf der Kundgebung? Manche empfinden Mai-Feiern und -Kundgebungen als unzeitgemäss. Das ist nicht so. Es ist eine Gelegenheit, Kolleginnen, Kollegen, Freundinnen und Freunde zu treffen und in lockerer Runde gewerkschaftliche Themen zu diskutieren.
Nicht zu vergessen: Am Anfang des 1. Mai als «Kampftag der Arbeiterklasse» stand der Einsatz für den 8-Stunden-Tag. Seit Gründung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf (1919) ist dies auch der Inhalt der ersten ILO-Konvention. Dennoch sind für viele Kolleginnen und Kollegen – nicht nur im öffentlichen Verkehr - Arbeitstage mit zehn und mehr Stunden immer noch «normal». Das gefährdet die Gesundheit des Personals und die Sicherheit der Kundinnen und Kunden. Daher: Der 1. Mai ist immer noch aktuell, immer noch wichtig.
An die Männer und Frauen, die Personen und Güter jeden Tag umweltfreundlich und zuverlässig durch die ganze Schweiz bringen: Ihr habt Arbeitsbedingungen verdient, bei denen ihr gesund bleibt. Euch stehen anständige Löhne zu. Beides gibt es nicht umsonst, dafür müssen wir einstehen. Eine gute Gelegenheit ist die Teilnahme an einer Veranstaltung am 1. Mai.
Für uns im öffentlichen Verkehr geht es darum, die Reihen zu schliessen, um auch politisch eindeutig zu sein – und zwar über Parteigrenzen hinweg: Keine Einsparungen im Regionalen Personenverkehr. Denn das bedeutet, dass der RPV teurer und unattraktiver wird und die Arbeitsbedingungen schlechter werden. Erhalt des Schienengüterverkehrs, um Güter von der Strasse auf die Schiene zu bringen – auch zum Schutz der Umwelt. Und im Europa-Dossier: Keine Liberalisierung auf Kosten des funktionierenden Schweizer ÖV-Systems und der Schweizer Lohn- und Arbeitsbedingungen.
Krankenkassenprämien steigen und steigen und wachsen vor allem Familien und Menschen mit normalen Löhnen über den Kopf – daher die Forderung: Prämien runter! Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz haben viele Jahre nicht die Lohnerhöhungen erhalten, die der von ihnen geleisteten Arbeit entsprechen. Unser Anteil am gesellschaftlichen Reichtum ist seit Jahren gesunken. Das muss sich ändern – daher die Forderung: Löhne rauf! Heraus zum 1. Mai!
Matthias Hartwich, Präsident SEV
Rede von SEV-Präsident Matthias Hartwich in Biel: