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Rangierpersonal

Petition der SEV-RPV-Sektion Genf an die SBB übergeben

Petitionsübergabe am 17. Juli am Bollwerk 10 in Bern.

Die SEV-RPV-Sektion Genf fordert bessere Arbeitsbedingungen für die Rangierangestellten am Bahnhof Genf-Cornavin. Fast alle Betroffenen haben die Petition unterschrieben, die am Dienstag in Bern an die SBB-Verantwortlichen übergeben wurde.

59 der etwas mehr als sechzig Rangierangestellten im Bahnhof Genf-Cornavin haben die Petition der SEV-RPV-Sektion Genf für bessere Arbeitsbedingungen unterzeichnet. 

Der Sektionspräsident Qamil Lutfiu (siehe Foto, 2. von links) und die SEV-Gewerkschaftssekretäre Jürg Hurni (rechts) und René Zürcher (links) übergaben die Petition am Dienstag, 16. Juli in Bern an Claudio Pellettieri, Leiter des Geschäftsbereichs Zugführung und Rangier (ZFR) in der Division Produktion Personenverkehr (PP-BP), und an Sandra Stooss, HR-Businesspartnerin der Bahnproduktion (PP-BP). 

Die Petition umfasst drei Punkte:

•    Dauer der Arbeitsschichten: Unsere Arbeitszeiten sind derzeit extrem unregelmässig, das heisst, die Arbeitsschichten sind oft zu lang oder zu kurz. Diese Unregelmässigkeit führt zu Übermüdung und zu Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Wir fordern eine Überprüfung der Dienstpläne, um ausgewogenere und vorhersehbarere Arbeitszeiten zu gewährleisten.

•    Hohe Krankheitsrate: Die Krankheitsfälle unter den Mitarbeitenden haben deutlich zugenommen, was wahrscheinlich auf die Erschöpfung und den Stress zurückzuführen ist, die durch die unregelmässigen Dienste und die langen Arbeitszeiten verursacht werden. Darum ist es wichtig, Massnahmen zur Entschärfung dieser Gesundheitsprobleme zu ergreifen. 

•    Fehlende Pausenräume: Derzeit gibt es keine geeigneten Pausenräume, sodass die Mitarbeitenden ihre unbezahlten Pausen unter unbefriedigenden Bedingungen verbringen müssen. Wir fordern die Einrichtung angemessener Pausenräume mit der nötigen Grundausstattung, damit sich die Mitarbeitenden wirklich erholen können.

Bei der Petitionsübergabe unterstrich die SEV-Delegation folgende Punkte: Die Dienstschichten sind oft zu lang (über 10 Stunden), weil sie durch lange Pausen unterbrochen werden, andere hingegen sind mit knapp 6 Stunden zu kurz. In den Pausen kann sich das Personal in den heutigen Pausenräumen in Montbrillant nur ungenügend erholen. Kein Vergleich zu den Räumlichkeiten der Lokführer, die immerhin Teil der gleichen Einheit (ZFR) sind und sich beispielsweise auf Stressless-Sesseln ausruhen können ...

Besonders unangenehm sind die Schichten, die am frühen Morgen eines freien Tages enden, was die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben erschwert. Es wird gewünscht, dass diese Schichten früher enden. 

Die derzeitigen Dienstschichten sind zu anstrengend und zu unattraktiv. Ihre Auswirkungen auf die Gesundheit des Personals und damit auf die Fehltage bereiten dem Personal grosse Sorge, ebenso ihre mangelnde Attraktivität, die zu Personalabgängen führt. Damit können sich die Investitionen in die Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen nicht auszahlen.

Claudio Pellettieri zeigte sich offen für die Suche nach guten Lösungen und versprach eine schriftliche Antwort bis Ende August.

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