Delegiertenversammlung AS
Nachfolger Zentralpräsident gewählt
Der Nachfolger von Peter Käppler heisst Andreas Lüdin. Er wurde an der Delegiertenversammlung des AS am 4. Juni ohne Gegenstimme gewählt. Die Delegierten diskutierten über verschiedene Themen. Sie stimmten über Finanzen ab und wählten neue Delegierte für die GAV-Konferenz.
Patrick Bellon, Präsident der Delegiertenversammlung, begrüsst die Delegierten im Hotel Olten. Das wichtigste Traktandum dieser DV ist die Wahl eines neuen Zentralpräsidenten. AS-Zentralpräsident Peter Käppler wird auf den 1.August 2025 in Pension gehen. Patrick Bellon orientiert als Präsident der Findungskommission über den Prozess der Stellenausschreibung. Zur Wahl steht als einziger Kandidat Andreas Lüdin, der bereits seit zwei Jahren im Zentralvorstand für die Kommunikation verantwortlich ist.
Andreas Lüdin stellt sich den Delegierten mit einem Video vor, das seine berufliche Reise durch die Schweiz dokumentiert. Er ist 41 Jahre alt und arbeitet im Moment als Zugverkehrsleiter bei der SBB in der Betriebszentrale Ost am Flughafen Zürich. Seine berufliche Laufbahn beginnt er 1999 mit einer Berufslehre als Koch. Die Arbeit im Gastgewerbe führt ihn quer durch die Schweiz, bis er schliesslich in Wila, im Zürcher Oberland, die Führung eines Restaurants übernimmt. 2014 beschliesst er, sich beruflich zu verändern und macht eine Ausbildung zum Zugverkehrsleiter. Er arbeitet in Rapperswil, Wetzikon und im Rangierbahnhof Limmattal. Laufend bildet er sich weiter, zuerst zum Fahrdienstleiter und schliesslich zum Disponenten Kundeninformation. Im Moment arbeitet er als Fahrdienstleiter und als Ausbildungscoach für angehende Spezialistinnen und Spezialisten Kundeninformation. Die Delegierten wählen ihn mit grossem Applaus.
Was steht an im Dossier SBB?
SEV-Vizepräsident Patrick Kummer informiert über das weitere Vorgehen bezüglich GAV SBB und SBB Cargo. Der SEV möchte den bestehenden GAV in einem ersten Schritt verlängern. In einem zweiten Schritt sollen dann Teilbereiche verbessert werden. Patrick Kummer spricht auch über die Zukunft von SBB Cargo: «Der Schienengüterverkehr muss endlich als Service public verstanden werden, auch vom Parlament. Die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene gelingt nur, wenn nachhaltig genügend finanzielle Mittel in den Güterverkehr auf der Schiene investiert werden.»
Weitere Themen, die den SEV im Moment stark beschäftigen, sind der Fachkräftemangel und die Sicherheit des Personals in allen Bereichen. Für die Delegierten, die über die angesprochenen Themen engagiert mitdiskutieren, ist klar, die Zunahme von aggressivem Verhalten gegenüber dem Bahnpersonal betrifft nicht nur das Zug- und Lokpersonal, sondern alle Menschen, die mit Reisenden zu tun haben. Aggressionen erleben auch AS-Mitglieder, die beispielsweise am Schalter arbeiten. Der Tenor ist klar, es braucht dringend Massnahmen seitens Unternehmen.
Schwierige Europa-Politik
Der Politikkoordinator des SEV, Simon Burgunder, ist als Gastredner eingeladen, um über die EU-Verhandlungen der Schweiz zu sprechen. Der SEV unterstützt zwar Verhandlungen der Schweiz mit der EU, lehnt aber das aktuelle Verhandlungsmandat ab. Eine Marktöffnung im internationalen Schienenpersonenverkehr (IPV) ist mit unwägbaren Risiken verbunden. Für den SEV ist das Schweizer Bahnsystem nicht verhandelbar. Der SEV fordert, dass die Schweiz am Kooperationsmodell und der Zuständigkeit der Trassenvergabe auf Schweizer Boden festhält.
Der Werbeverantwortliche des AS, Andrea Pace, hält einen kurzen Vortrag zum Thema «Mitgliedergewinnung». Er gibt Tipps, wie man erfolgreich neue SEV-Mitglieder gewinnen kann, und weist auf die Webseite hin, wo man verschiedene Hilfsmittel findet.
Die Delegierten genehmigen die Rechnung, mit kleinem Verlust. Anschliessend finden Ersatzwahlen für einzelne Ämter statt. Christophe Küng und Kevin Guidetti (AS Ouest), Daniela Bilat, André Mathyer und Markus Zaugg (AS Bern) sowie Claudia Rüthemann-Schätzle (AS Ost) werden den Unterverband neu in der GAV-Konferenz SBB und SBB Cargo vertreten. Das Geschäftsreglement wird so angepasst, dass der Zentralvorstand in Zukunft Delegierte für die GAV-Konferenz bestimmen kann.
Michael Spahr