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Unterverband VPT:Delegiertenversammlung

VPT im Zeichen der Jugend

Tagespräsident René Schnegg sprach Veränderungen in der Gewerkschaft an. Die bestehenden Strukturen gebe es nun mal, aber sie seien soweit anzupassen, dass die Anliegen der Menschen im öffentlichen Verkehr im Mittelpunkt unseres Handelns stehen. «Die Zusammenarbeit unter den Mitgliedern ist die Voraussetzung zur Stärkung der Gewerkschaftsbewegung.»

Zentralpräsident Gilbert D’Alessandro dankte den Vorgängern im SEV für die Kämpfe, die sie geführt haben: «Ohne sie wäre der SEV nicht, was er heute ist.» Dennoch betonte er, dass die Zukunft der Jugend gehört. Sie müsse die Verantwortung übernehmen, denn die Zukunft unserer Gewerkschaft hänge davon ab, dass es gelinge, den Jungen eine Zukunft zu bieten. «Man muss ihnen einen Platz im SEV geben, damit sie einen Rahmen haben, um ihre Ideale zu entwickeln.» Er rief alle auf, für den Frauenstreik vom 14. Juni zu mobilisieren.

SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger zielte in die gleiche Richtung und rief die Sektionen auf, sich solidarisch zu zeigen und am 14. Juni das Armband und den Badge zu tragen. Sie sprach von einer allgemeinen Verhärtung in der Sozialpartnerschaft und nannte als Beispiel die SZU, die sich damit schwertut, nach der Überprüfung gewisser Funktionen ein passendes Lohnsystem einzuführen. Auch die Jungfraubahn habe grosse Probleme mit der Sozialpartnerschaft. Die Vizepräsidentin hielt fest, der SEV setze alles daran, dass die Direktion einen klaren Schritt mache; dies mit der Unterstützung der Sektion und deren Vorstand. Barbara Spalinger sprach zum letzten Mal als Verantwortliche für die KTU, da sie neu die SBB-Dossiers übernehmen wird. Christian Fankhauser, der am 4. Juni zum Vizepräsidenten des SEV gewählt wurde, übernimmt die KTU. Der VPT wird sie noch gebührend verabschieden.

VPT-Tagungen

Es brauchte einen Entscheid zur Zukunft der VPT-Tagungen. René Schnegg führte in die Diskussion ein. Wie schon im Vorjahr bedauerte ein kleiner Teil der Mitglieder die Reform, da die Tagungen nur noch alle zwei Jahre stattfinden werden. Andere Stimmen wiesen aber auf den Rückgang der Teilnehmerzahlen hin und stellten fest, dass der Organisationsaufwand gross ist. Man solle deshalb etwas anderes versuchen. Der gewerkschaftliche Aspekt soll dabei im Mittelpunkt stehen! René Schnegg führte die Abstimmung durch, die mit grosser Mehrheit Annahme der Reform ergab, mit folgenden Eckpunkten: Die Tagungen bleiben regional bei einer Sektion (Romandie – Ostschweiz – Zentralschweiz); die Tagungen finden unter der Woche statt, zwischen Montag und Freitag; die Tagungen werden jedes zweite Jahr durchgeführt (in den Jahren ohne SEV-Kongress); die Tagungen sind ausschliesslich einem aktuellen gewerkschaftlichen Thema gewidmet, und wir verzichten darauf, Politiker/innen und Direktor/innen der Unternehmen einzuladen. Es sprechen: 1.Der Präsident der organisierenden Sektion; 2.Der Zentralpräsident VPT oder ein Mitglied des Zentralausschusses VPT; 3. Mitglieder der Geschäftsleitung SEV, insbesondere der Präsident und der KTU-Verantwortliche des SEV. Festzuhalten ist, dass mit dieser Reform die Branchentagungen einem breiteren Publikum geöffnet werden sollen. Eine sehr grosse Mehrheit fand, dass die gewerkschaftliche Auseinandersetzung in den Branchen stattfinden soll.

Konflikte

Es ist üblich, dass der VPT jenen Sektionen das Wort gibt, die eine Auseinandersetzung mit der Direktion haben. Bruno Gamper von der SOB erläuterte die Schwierigkeiten, die seine Sektion mit der Direktion hat, da diese kein Gehör für ihre Forderungen hat. Das Hauptproblem sind die Löhne. Die Sektion erwartet von der Direktion und vom Verwaltungsrat etwas Wertschätzung. Unterstützt von Regionalsekretär Felix Birchler und dessen Nachfolger/in wird die Sektion den Druck verstärken und sich nichts gefallen lassen!

Roland Huber von den Appenzeller Bahnen hielt fest, dass Direktion und Verwaltungsrat nicht auf der gleichen Wellenlänge sind betreffend ihrer Forderungen. Das führt dazu, dass seit 2012 keine Reallohnerhöhung erfolgt ist. Für die Mitglieder ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Die Versammlung beschloss mehrheitlich die Unterstützung der Resolution der Sektion TPG für eine Stärkung der AHV zulasten der zweiten Säule und die Resolution der Sektion STI «zum Schutz des FVP».

Gilbert D’Alessandro/Übersetzung: Peter Moor